Behinderung, Gedanken, Junioren

mein Blog

Meine Sorgen, mein Kummer, meine Befindlichkeiten, meine Angst. Ich sage es noch einmal; es muss hier niemand lesen und kommentieren. Ich habe hier keine Zeit für FriedeFreudeEierkuchen. Wenn Kommentare kommen, die mir Bauchgrimmen machen, kann ich diese entweder löschen oder so kommentieren, wie es mir am ehesten passt. Ob das politisch, moralisch, ethisch oder gesellschaftlich korrekt ist, steht auf einem anderen Blatt. Mir geht es nicht gut, dies ist manchmal auch mein Kummerkasten! Auf der Seite warum ich dies Blog schreibe, steht das hier!

Ich schlafe schlecht! Sicherlich schlafen andere Menschen aus den verschiedensten Gründen auch schlecht und ich erhebe nicht den Anspruch, dass ich alles Elend der Welt gepachtet habe. Es gibt sicherlich mehr als Millionen andere Menschen denen es schlechter geht als mir. Aber mein Schicksal, das der Junioren liegt mir eben näher, als das der Anderen. Aus der Entfernung zu urteilen empfinde ich als eine Anmaßung. Es gibt Menschen, denen ich das auf den Kopf zusagen kann, dass ich das nicht will und die mir dieses nicht übelnehmen. Deswegen, weil sie wissen, dass ich sie als Person schätze. Ich bin offen heraus und ehrlich, damit kann nicht jeder etwas anfangen. Ich stoße Menschen vor den Kopf! Es ist nicht meine Absicht, aber es passiert und in Ausnahmesituationen – und ich befinde mich gerade wieder in einer solchen – will und kann ich nicht jedes Wort daraufhin abtasten, ob ich nicht jemanden in seiner Ehre verletzt habe.

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Carsten kotzt ohne Ende! Alles! Warum ist er dann noch nicht im Krankenhaus? Was soll er da? Organisch ist alles in Ordnung. Eine PEG lasse ich nicht legen, damit hat er auch gekotzt und seine Lebensqualität war nur dadurch zusätzlich eingeschränkt. Die einzige Möglichkeit im Krankenhaus ist, dass er an den Tropf gehängt wird. Löst aber das Problem nicht, ist nur eine Notlösung.

Die Spannung, unter der ich stehe ist greifbar, zäh, wie ein dicker fetter Grießbrei. Ich bemühe mich vor den Junioren die Normalität soweit aufrechtzuerhalten, wie irgendwie möglich. Allerdings habe ich zwei Kinder mit den verschiedensten Bedürfnissen. Beide – sowohl Carsten, als auch Wiebke – spüren, dass nichts normal ist. Ja, sie wissen es sogar! Ihre emotionalen Reaktionen sind irrational und völlig konfus – sie sind ebenfalls durch den Wind. Auch aus diesem Grund möchte ich, dass sie jeden Tag in die Werkstatt gehen. Routine hilft, Routine schafft Ordnung, Routine schafft Sicherheit und Sicherheit schafft gewissermaßen auch Geborgenheit und das ist es, was wir brauchen – uns geborgen fühlen!

Eins möchte ich no – Absatz gestrichen…

Behinderung

Empfindlich

In Zeiten wie diesen, wenn es um die Substanz geht und ich mit Mühe versuche die Normalität aufrechtzuerhalten, dann bin ich sehr empfindlich. Da merke ich, dass das Internet nicht der richtige Kanal ist, um mich auszutauschen. Zumindest ist ein Weblog nicht der geeignete Ort um Angst zu vermitteln.

Diese Angst, diese Sorge ist körperlich spürbar. Da sind die drastischsten Worte zu lasch. Diese Angst ist allgegenwärtig und erzeugt Panik – ja sogar Todesangst!

Leider kann man selten bis gar nicht in Blogs zwischen oder hinten den Zeilen lesen, es wäre manchmal ein großer Vorteil, deswegen sage ich es ganz offen: Carsten wiegt 11kg und ich bin am Verzweifeln!

…und das Schlimmste ist. Ich habe keine noch so geartete Hilfe vor Ort. Wir machen einfach weiter im Programm!

Behinderung, Junioren

was der Tag uns bringt

Irgendwas wird schon sein, etwas wird er bringen – der Tag. Hoffentlich isst er oder wenigstens sollte der Kerle seine Astronautenkost in der Werkstatt austrinken! Denn gestern – nachdem ich ihn am Nachmittag gefragt habe und er mir glaubhaft versichert hat, dass er die beiden Fläschchen ausgetrunken hat – heute Morgen entdecke ich im Rucksack eine fünfviertel volle 125ml-Flasche. Ergo, er hat fast nichts getrunken! Ach menno, was mache ich bloß?

Eine diffuse Angst beschleicht mich wieder jeden Morgen. Ich gehe mit Angst ins Zimmer des Kerle. Die Angst verschwindet nicht mehr. Ich mag die Ängste nicht benennen. Außerdem ist es nicht nur die eine. Es sind multiple Ängste, die in sich verschwurbelt sind und die, wenn ich sie auseinanderklamüsere, wieder neue Ängste heraufbeschwören. Die Ängste meiner Kindheit kommen und gehen, manchmal bleiben sie – so wie gerade jetzt, da ein Familienfest ansteht und ich nicht möchte taxiert zu werden – meine, ach so erfolgreichen, Geschwister – was habe ich dem entgegenzusetzen? Mit mehr Selbstbewusstsein könnte ich meine Lebensleistung anführen. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit und Selbstverständlichkeiten sind, in meinen Augen, keine besondere Leistung …

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Jetzt werde ich erst einmal überlegen, wie ich dem Kerle das Essen schmackhaft mache!