Behinderung, Gedicht

nicht krabbeln

Kann grad nicht krabbeln,
bin schwer und leer,
komm aus dem Loch nicht raus
seh keine Hand, die mich hält
seh nur das Herz, das fällt
schau meine Kinder an und denke
wie tapfer sie doch sind.

Sie können krabbeln
sind auch leer, nur nicht schwer
haben ein Guckloch gebaut
um aus dem Loch zu schauen
ich fang sie auf
tröste ihr Herz
und ihren Schmerz.

…und so ist meiner
– auf einmal kleiner!

© petra ulbrich

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

Kompliziert

Macht’s nicht komplizierter, als es ist! So, wie es ist, ist es eh schon umständlich genug.
Wenn beide Junioren mit mir zusammen im Keller schlafen, dann heißt das für mich Gewichtheben – und trotzdem werde ich nicht, auch nur ansatzweise solche Muckis wie Carsten bekommen! Ein Beweisbild gibt es nicht, weil immer noch Bilder heruntergeladen werden und ich nicht möchte, dass fremde Menschen meine Kinder auf ihrer Festplatte speichern.

Carsten hat als älteres Baby, da war er ca. ein Jahr alt, an den Daumen seines Papa, Überschlug gemacht. Ergo, er hat sich mit seinen Händen an den Daumen gehalten und dann Schwung geholt und sich gedreht – verständlich? Carstens Oberarme sind stahlhart, ohne jedes Gramm Fett. Zu seinem Leidwesen, denn er möchte so gerne eine Ratte tätowiert haben. Aber ins Muskelgewebe tätowieren? No way!

Bei mir könnte man gut. Fettgewebe ist auch da – nur will ich kein Tattoo. Nur ein bisschen mehr Kraft in den Armen, dass ich mein Töchting locker tragen kann. Zum Glück ist mein Rücken top. Die Schultermuskulatur ist angespannt und momentan meckert auch der ehemals angebrochene Halswirbel, aber ich mache fleißig Krankengymnastik – auch wenn’s hier und da knackt! Noch trage ich Wiebke relativ zügig die Treppe hoch und das Leichtgewicht Carsten eh mit links. Kompliziert wird es, wenn es viele Dinge und Menschen sind, die von oben nach unten, oder andersherum, transportiert werden müssen. Dann laufe ich treppauf, treppab – meine Lieblingsbeschäftigung wird das nicht. Denn dann schnaufe ich, wie eine alte Dampflok bei Bergfahrt.

Wir sind ein gutes Team, wir meistern die Morgen gut – und wenn ich die Junioren im kühlen Keller schlafen lassen kann, so werde ich sie, ohne Murren, rauf- und runtertragen. Egal wie kompliziert es ist.

Kuddelmuddel

Schnupfen bei Sommerhitze

Was blüht eigentlich jetzt? Sind es die Linden? Die Sommerlinde? Lustig, noch am Sonntag habe ich getönt, dass ich mal wieder alles riechen kann. Und heute schnoddert meine Nase. Nett ist was anderes!

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Carsten trinkt Tee. Mein Sohn trinkt Tee! Das muss ich rot im Kalender anstreichen. Apfelstrudeltee! Mit Zucker. Wiebke trinkt ohne Zucker und ich trinke gestreckten Tee mit Wasser – viel trinken! Mein Spruch: Viel trinken! Mein Spruch trägt Früchte. Ich glaub´s nicht! Baff – wunderbar!

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Im Keller ist es mittlerweile auch nicht mehr so kühl. Wir schlafen dennoch in den Katakomben. Heute war ich Indianerin – darf man das überhaupt noch sagen? Jedenfalls war ich Rothaut. Unser Gärtnernachbar hat gewerkelt, ich habe fleißig geholfen. Aber jetzt sieht es super aus – die Wildnis ist gezähmt und mich zieren etliche Kratzer und diverse Mückenstiche…

Was isst man eigentlich bei so einem Wetter? Bis auf Joghurt und etwas Linsensalat gab´s hier nix. Aber Rosenwasser habe ich noch aus der Apotheke geholt und gleich mache ich Lassi – auch wenn ich keinen Puderzucker habe! Irène – es funktioniert auch mit Kakao!