Wir haben Weihnachtspost bekommen. Ich habe mich sehr gefreut – ehrlich! Aber ich habe nicht einmal geantwortet. Es tut mir leid ob meiner Nachlässigkeit.
manchmal
Heute Morgen um halb zehn hatte ich alles besorgt, was ich wollte. Sogar einen schönen kleinen etwas schiefen Baum. Alles, was ich brauche, ist daheim. Zuhause angekommen war es still, ruhig. Niemand hat Krach gemacht, es lief keine Musik, nur vorm Haus fuhren vereinzelt Autos vorbei.
Jäh wurde die Ruhe unterbrochen. Hektik auf der Straße und kurz darauf Blaulicht und Sirenengeheul – die Feuerwehr ist ausgerückt. Das Kopfkino war angeschaltet. Die anschließende Stille war laut. Ich sitze am Fenster und warte auf die Rückkehr der Löschfahrzeuge!
Manchmal ist Stille lauter als die leisesten Töne. Wenn im Kopf die Gedanken kreisen. Wenn sich diese aber zur Ruhe setzen während ich die Kerze anzünde, dann bekommt das Schweigen in mir eine ganz andere Priorität. Die Flamme flackert auf einmal nicht mehr unruhig, sondern sie leuchtet sanft, und ich verliere mich in Träumen.
ein Fichtenbaum
Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.
Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
Heinrich Heine
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Der Baum steht auf der Terrasse, die Geschenke sind noch nicht eingepackt, am ersten Weihnachtstag haben wir Gäste und die Brillen kommen vielleicht auch noch rechtzeitig! 🎄