Mich beschleicht ein Gefühl, dass ich bedienen soll! Aber ich gebe, gebe, gebe und bekomme viel zu wenig zurück – mag sein, dass ich gerade ganz andere Vorstellungen von einem Miteinander habe. Mein November schreitet voran. Das Vermissen wird übermächtig.
Ich ertappe mich dabei, meine eigenen Probleme zu groß zu sehen und gleichzeitig klein zu machen. Das körperliche Gefühl, frei webend in der Luft übern Abgrund zu hängen – dieses Gefühl lässt mich zittern, aber auch wütend werden. Sieht denn niemand, dass ich nach ein bisschen Aufmerksamkeit schreie? Ich bin funktionabel, erledige, was zu erledigen ist und bediene obendrein auch noch anderer Leute Bedürfnisse.
Ich bin so ein Frosch im Eimer – nur welcher?
Zwei Frösche, deren Tümpel die heiße Sommersonne ausgetrocknet hatte, gingen auf die Wanderschaft. Gegen Abend kamen sie in die Kammer eines Bauernhofs und fanden dort eine große Schüssel Milch vor, die zum Abrahmen aufgestellt worden war. Sie hüpften sogleich hinein und ließen es sich schmecken.
Als sie ihren Durst gestillt hatten und wieder ins Freie wollten, konnten sie es nicht: Die glatte Wand der Schüssel war nicht zu bezwingen, und sie rutschten immer wieder in die Milch zurück.
Viele Stunden mühten sie sich nun vergeblich ab, und ihre Schenkel wurden allmählich immer matter. Da quakte der eine Frosch: »Alles Strampeln ist umsonst, das Schicksal ist gegen uns, ich geb’s auf!« Er machte keine Bewegung mehr, glitt auf den Boden des Gefäßes und ertrank. Sein Gefährte aber kämpfte verzweifelt weiter bis tief in die Nacht hinein. Da fühlte er den ersten festen Butterbrocken unter seinen Füßen, er stieß sich mit letzter Kraft ab und war im Freien.
… und es kostet unglaublich viel Kraft!