Kuddelmuddel

Mich beschleicht ein Gefühl, dass ich bedienen soll! Aber ich gebe, gebe, gebe und bekomme viel zu wenig zurück – mag sein, dass ich gerade ganz andere Vorstellungen von einem Miteinander habe. Mein November schreitet voran. Das Vermissen wird übermächtig.

Ich ertappe mich dabei, meine eigenen Probleme zu groß zu sehen und gleichzeitig klein zu machen. Das körperliche Gefühl, frei webend in der Luft übern Abgrund zu hängen – dieses Gefühl lässt mich zittern, aber auch wütend werden. Sieht denn niemand, dass ich nach ein bisschen Aufmerksamkeit schreie? Ich bin funktionabel, erledige, was zu erledigen ist und bediene obendrein auch noch anderer Leute Bedürfnisse.

Ich bin so ein Frosch im Eimer – nur welcher?

Zwei Frösche, deren Tümpel die heiße Sommersonne ausgetrocknet hatte, gingen auf die Wanderschaft. Gegen Abend kamen sie in die Kammer eines Bauernhofs und fanden dort eine große Schüssel Milch vor, die zum Abrahmen aufgestellt worden war. Sie hüpften sogleich hinein und ließen es sich schmecken.

Als sie ihren Durst gestillt hatten und wieder ins Freie wollten, konnten sie es nicht: Die glatte Wand der Schüssel war nicht zu bezwingen, und sie rutschten immer wieder in die Milch zurück.

Viele Stunden mühten sie sich nun vergeblich ab, und ihre Schenkel wurden allmählich immer matter. Da quakte der eine Frosch: »Alles Strampeln ist umsonst, das Schicksal ist gegen uns, ich geb’s auf!« Er machte keine Bewegung mehr, glitt auf den Boden des Gefäßes und ertrank. Sein Gefährte aber kämpfte verzweifelt weiter bis tief in die Nacht hinein. Da fühlte er den ersten festen Butterbrocken unter seinen Füßen, er stieß sich mit letzter Kraft ab und war im Freien.

… und es kostet unglaublich viel Kraft!

 

 

Audio, Gedanken, Gedicht, mp3

Vorsicht | verdichtetes

Bitte nicht erschrecken, denn ich habe mehr als eine Seite und manchmal hilft es über den Tellerrand zu gucken oder auch nur einen winzig kleinen Schritt zur Seite zu gehen, um etwas Verblüffendes zu entdecken. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die sind schier unergründlich und dann tun sich Welten auf, von denen man lange dachte, dass sie unter Kleinteiligen verschüttet waren.

Kuddelmuddel

Sonntagsmorgen

Bild und Skulptur Heute Morgen habe ich mir noch gedacht: Du musst! Aber ich muss gar nichts. Ich werde auch nichts müssen wollen. Heute möchte ich mich besuchen und hoffen, dass ich auch Zuhause bin. Wenn ich schon das Gefühl habe, dass sich niemand – was nicht stimmt – um mich kümmert und mir Aufmerksamkeit zollt, dann muss ich es selber machen.

Es ist Wirklichkeit, dass manche Menschen mehr strampeln müssen, um erkannt, gesehen zu werden. Dabei sind das nicht nur die leisen. Manch einer macht piep und wird gesehen, eine andere schreit und geht in der Menge unter, weil das Thema nicht das der Masse ist. Dabei ist es eine Variante, allerdings eine sehr spezielle. Eine Form von Einsamkeit!

Draußen regnet sich der November ein. In den Pfützen spritzt es und Laub klebt an den Rollireifen.  Ich mag´s. Es sind schöne Farben, obwohl ich modisch gar kein Herbsttyp bin.  Heute habe ich mich angetroffen – nur unterhalten mag ich mich mit mir grad nicht. Muss aber auch nicht sein.