Weder ein Gedicht, noch etwas anderes sinnvolles kann ich schreiben, in mir rattert und bebt es gewaltig. Wer guckt hier wem nicht ins Gesicht. Traut sich nicht. Möchte nicht provozieren. Die Luft brennt – und das nicht nur in der Ukraine. Löschfeuer ist knapp. Schnaps für die Soldaten ist genug vorhanden. Milch für die Kinder weniger. Brot wird gebraucht. Aber wer soll es backen, wenn die Bäcker an der Front stehen? Frauen wachsen wieder einmal über sich hinaus. Wenn auch die Beine schlottern. Wem zittern sie nicht? Hoffentlich haben die mächtigen Männern keine unruhigen Hände und bewahren – so Gott will – einen kühlen Kopf. In meinem dreht sich ein Kuddelmuddelgedankenkarussell, das in Endlosschleife seine Runden dreht.
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Akrostichon
K eine Macht den Waffen
R unter vom Panzer
I n die Konzertsäle und auf die Straßen
E in Tänzchen wagen und singen
G egen den Krieg
© petra ulbrich
Du Mama
Immer wenn Carsten so anfängt, dann ist es wichtig. „Du Mama, warum kann man nicht diesen Putin selbst in den Krieg schicken? Das ist doch feige, was der macht!“ „Und warum schießen die auf Krankenhäuser? Das ist furchtbar. Wo sollen die Menschen denn operiert werden?“ Er fragt, fragt immer wieder dasselbe und ist dann sehr ruhig, fast still in sich gekehrt. Es ist, wie Kindern den Krieg erklären. Ich kann es nicht!