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wie ich das vermisst habe

Das frühe Gemurmel meines Töchtings – und früh ist wirklich früh! Heute war es kurz nach fünf: „Die Vögel haben so fröhlich gezwitschert und ich hab ja keine Uhr mehr und weiß nicht, wie spät es ist!“ Der Kerle guckt noch nicht einmal hoch, zieht sich bloß seinen Elch über den Kopf, grunzt kurz und pennt weiter.

Im Keller arbeitet Minna fleißig. Gleich hänge ich die Wäsche in die Sonne und fertig ist die Laube.

Kaffee ist alle. Wie konnte mir das passieren? Morgens ohne Kaffee, das ist ein Start, der verbesserungsfähig ist.

Ob ich das Zeitungsabo kündige? Aber auf die Lokalnachrichten mag ich nicht verzichten. Wie macht ihr das?

Meine Rosen blühen nicht sehr üppig. Dafür ist der Lavendel schön und verströmt einen betörenden Duft – nur Kaffee kann dem Paroli bieten!

Aspergerpingeligkeit

Die Junioren sind zurück – ein bisschen Schwund ist immer! Materielle Dinge sind mir nicht so wichtig, sag ich immer – stimmt nicht so ganz! Mir ist wichtig, wie etwas aussieht. Funktionell und schön müssen die Dinge sein, die mich umgeben. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass der Kerle und das Töchting den Umständen entsprechend schick sind. In Freizeiten habe ich keinen Einfluss darauf. Was ich nicht sehe, ficht mich nicht an! So halte ich es. Wenn ich aber Fotos angucke, auf denen der Kerle einen Pullover seiner Schwester trägt, dann ärgert mich das doch. Wenn mein Töchting ihr langgehegtes Kindergartentäschchen verliert und ihre Uhr und Papa Schlumpf, dann bin ich sauer. Okay, nützt nichts! Weg ist weg! Wenigstens hat sie ihren Ring nicht verloren…

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Pingelig bin ich auch im Bad. Ich hasse es, wenn der Klodeckel hochgelassen bleibt. Darüber kann ich mich echauffieren, mir graust vor einem offen gelassenem Klo. Ich finde es eklig. Das ist eine Marotte. Im Gäste-WC habe ich sogar extra einen Aufkleber. Öhm, vertiefen wir das Thema nicht!

… und Kleiderbügel, Kleiderbügel gehören auch in eine Richtung – Form follows function. Oder: Das Nützliche kann/sollte auch schön sein!

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Gott erhalte mir meine Vorurteile

Nicht nur mir – aber vor allem den anderen Menschen, Leuten, Tieren.
Können Tiere auch Vorurteile haben? Ich weiß es nicht. Aber ich kämpfe jeden Tag mit Vorurteilen.

Da ist die alte Frau, die alleine lebt. Die niemanden hat, mit dem sie sprechen kann. Die immer wunderlicher wird. Warum? Will sie keine Kontakte? Kann sie es nicht? Ist sie gar scheu und meidet Menschen, obwohl sie sich nach deren Nähe sehnt?

Da ist der mittelalte schwarze Mann, der jeden anquatscht und Sprüche macht! Auch er ist immer alleine und guckt oft traurig.

Da ist der Straßenzeitungsverkäufer, der das Blatt nur hält und freundlich guckt. Der steht und wartet, einfach nur dasteht und abwartet. Warum hat er keine Arbeit? Hat er womöglich noch nicht einmal eine Wohnung? Was hat er gemacht, dass er auf der Straße steht und Obdachlosenzeitungen verkaufen muss?

Da ist das junge Mädchen mit dem blauen Auge. Ihre Kleidung sieht abgerissen aus, ihre Haare frisch gestylt. Die Jeans war bestimmt einmal sehr teuer und die Halskette, die sie trägt, sieht auch so aus.

,,, der Zeitungsverkäufer hat mir zwei Bonbons geschenkt und mir das Kompliment des Tages, für mein schönes Lächeln, gemacht.

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