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Theater, Pizza, Kommentare und co


Manchmal ist das Leben schon sehr turbulent. Manchmal fühle ich mich nicht verstanden. Manchmal bin ich schriftsprachlich wohl sehr missverständlich oder die Leser:innen lesen nur das, was sie lesen wollen. Manchmal räume ich hinter den Kulissen im Blog auf und lösche aus Versehen Kommentare. Manchmal möchte ich andere Kommentare löschen und tue es doch nicht. Manchmal ärgere ich mich über andere und manchmal über mich selbst!

Heute waren wir im Theater. Endlich wieder im großen Haus und nicht nur in der Boxx. Es ist schon schöner auf der großen Bühne – auch wenn es (nur) ein Kinderstück ist. Premieren sind von je her besonders und Der Räuber Hotzenplotz ist schmissig, frech, flott und sehr modern inszeniert. Nicht nur die Junioren waren begeistert. Ich konnte für mehr als eine Stunde meine Ängste ad acta legen und langvermisste Theaterluft schnuppern. Mein Töchting hat gestrahlt, wie ein Honigkuchenpferdchen. 

Anschließend waren wir im Nachbardörfle noch Pizza essen. Dort, in der Markthalle, baute gerade eine Band ihr Equipment für ein abendliches Konzert auf. Der Kerle, überhaupt nicht schüchtern, knüpfte Connections mit einem Musiker und hat quasi ein Konzert seiner Band mit der Marktleiterin klargemacht.  Tatsächlich, ganz im Ernst, hat er von den bunten Mützen erzählt und das anscheinend so überzeugend, dass sich der Bandleiter melden soll und sie im nächsten Jahr dort einmal auftreten dürfen. Hoffentlich spielt der Musiktherapeut auch mit, sonst hätte ich mich und meine Freundin, die das alles moderierte, sehr blamiert!

Der Kerle lief zur Höchstleistung auf. Während Wiebke meinte: „Carsten vertrödelt sich mal wieder!“ kam er vor lauten Konversation nicht zum essen! Ob das wohl Absicht war? 

krank sein

Die Möglichkeit richtig krank zu sein habe ich nicht, kann mir das gar nicht erlauben! Ob ich nur hart im nehmen bin oder wirklich nicht krank werde, kann ich nicht mehr sagen. Es geht einfach nicht – Punkt! Ich funktioniere! Es ist okay, ich hinterfrage es nur soweit, indem ich das Erzählen anderer um ihre Krankheiten fast ein bisschen beneide. Wenn, zum Beispiel, kaum fängt sie an zu reden,  eine Bekannte seit Monaten nur über ihre Beschwerden spricht, dann werde ich zornig mit mir und widerspreche ihr dennoch nicht.  Ich bin auf sie angewiesen, ich brauche ihre Hilfe und so nehme ich ihr Gejammer hin. Wenn ich allerdings anfange über meine Ängste über das Essverhalten, besonders das von Carsten, zu reden, dreht und wendet sie sich, bis sie wieder auf ihr tränendes Auge,  ihre Hüfte, der lang andauernden Sehnenscheidenentzündung, dem krummen Rücken und daraus resultierenden Schmerzen kommt. Und schon ist sie wieder da, wo sie hin will – bei sich.

Aber auch, wenn jemand anderes über Krankheiten berichtet, dann höre ich zu und halte ansonsten meinen Mund. Denn meine Erfahrung sagt mir, dass, wenn ich sage, dass ich Kopfschmerzen habe, ich sofort einen guten Rat bekomme. Meist den, dass ich mehr an mich selbst denken soll! Schon bin ich wieder in der Schiene der pflegenden Angehörigen und meine eigentliche Krankheit spielt eine Nebenrolle. Es ist so, ich bin selten richtig krank. Natürlich habe ich altersbedingte Zipperlein und es zwickt auch schon mal in der Schulter. Das ist für mich kein Grund zu klagen. Solange ich mich bewegen kann, ist das okay – hilft ja nichts, da muss ich durch, die Junioren müssen versorgt werden. Eine Freundin hat Rückenschmerzen, darf und kann nicht heben. Sie ist in der glücklichen Lage, dass sie jemanden hat, der das für sie übernimmt. Das freut mich für sie. Eigentlich wollte sie etwas mit uns unternehmen – sie möchte immer noch, nur leider kann sie nicht zupacken und so ist ihre Hilfe leider keine …

Habe ich mich verständlich ausgedrückt? Wenn jemand krank ist, ist man krank. Aber manche Menschen können sich Krankheiten nicht leisten! Bleibt gesund!

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