Behinderung

Pandemie

Mein Unverstehen kommt ins Schleudern, wir richten uns häuslich ein.

Alles ist gut, macht euch keine Gedanken – die mache ich mir schon selbst! Aus den verschiedenen Bücherschränken der Umgebung habe ich mir Lesestoff besorgt. Die Junioren wollen meine Aufmerksamkeit nicht. Okay, dann bekommen sie diese auch nicht. Jetzt sollte nur noch die Lesebrille aus der Versenkung auftauchen, der Tee ist bereitet, dicke Socken sind angezogen, die Herrschaften haben ebenso ihr Zeugs, dann, tja dann stört mich hoffentlich nichts mehr!

Kuddelmuddel

nicht mein Text

Verunsicherung

Die alten Landkarten und Pläne, die uns bisher begleitet haben, geben keine Orientierung mehr für Landschaften, die wir zukünftig bewohnen, und Meere, auf denen wir segeln werden. Denn wir leben wohl zum ersten Mal in einer Gegenwart, in der wir nicht mehr wissen können, wohin die Reise führt. Oder, wie der Soziologe Helmut Rosa glaubt: „Die kulturelle Krisenerfahrung liegt in dem gleichzeitigen Verlust einer referenzstiftenden Vergangenheit und einer sinnstiftenden Zukunft.“ Können uns heute wirklich weder Tradition noch Hoffnung helfen, wenn wir Orientierung suchen für die Gegenwart? Ich bin mir nicht sicher.

Petra Heilig (ich weiß leider nichts über sie)

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Wie heißt es so schön: auf Sicht leben! Im Hier und Jetzt! Hier im jetzt herrscht der Pandemiekoller. Meine Junioren wollen raus. Etwas erleben – nicht nur langweilig daheim herumsitzen. Meine Aufgabe ich diffizil – ich darf/muss sie bei Laune halten!

 

Familie, Gedanken, Junioren

schaffen

in 20 Sec dahingekritzelt

Dieses Jahr ist zu viel für mich, es schafft mich. Dachte ich doch das von jedem Jahr schon vorher, so ist es dieses Jahr Wirklichkeit. Meine Einsamkeit macht mich krank. Alle Entscheidungen allein treffen zu müssen, ist verdammt schwer. Es fängt damit an, was es morgens zum Frühstück zu essen gibt – ob es überhaupt Frühstück gibt – und hört damit noch lange nicht auf, dem Kerle nachts die Leviten zu lesen, dass er doch um halb zwei schlafen sollte, auch wenn der nächste Tag ein Sonnabend ist. Es ist niemand da, mit dem ich diskutieren kann – über Gott und die Welt und mit dem ich meine Ängste besprechen kann, der sie versteht, hinnimmt, mir zuhört und mich dennoch selbst auf die Nase fallen lässt. So falle ich zwar selbst auf die Nase, aber ich falle immer wieder in dasselbe Loch. Lerne nicht dazu! Sollte man bei Ängsten dazulernen? Ja sicher! Sicherheit bekommen und vielleicht einmal genauer hinschauen, wovor ich überhaupt Angst habe …

Dieses Jahr ist zu viel für viele Menschen, es schafft sie. Dieses Jahr trennt die Menschen von den Menschen. Besonders die, die es schon vorher nicht leicht hatten Kontakte zu halten. Deren Kontakte fallen schneller hinten runter. Mir persönlich fällt es sehr schwer Kontakte zu halten, mag ich mich niemanden aufdrängen und nachfragen, ob, vielleicht, möglicherweise, eventuell Zeit für mich ist. Angekündigt haben sich letztes Jahr im Herbst einige Leute uns zu besuchen. In diesen Zeiten scheint das nicht zu gehen. Ich habe auch nicht nachgefragt, warum nicht! Es liegt nicht nur an der Coronapandemie!

Dieses Jahr ist noch nicht zu Ende. Es zieht sich wie Kaugummi und verfliegt wie ein Luftballon im Wind. Es war doch erst gestern, da ich umsorgt im Krankenhaus lag. Im Nachhinein war diese Zeit sehr zwiespältig: einerseits war ich krank, andererseits musste ich mich einmal nicht kümmern, war ver- und umsorgt. Einerseits habe ich meine Kinder vermisst, andererseits das Verantwortungsgefühl nicht.

Dieses Jahr schafft mich, aber auch dieses Jahr werde ich schaffen!