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Februar, mein Monat

Der Februar ist ein Wintermonat. Einer, der immer zu kurz kommt. Auch dann, wenn ich mal wieder Geburtstag habe. Grau und düster ist er oft und die Sonne scheint selten. Wenigstens fällt in diese Zeit der Fasching. Aber als Nordlicht habe ich damit nichts am Hut. Doch was hat der Februar getan, dass er so sträflich behandelt wird? Im Januar ist es viel dunkler und jetzt schon, am Anfang des Monats, wird es von Tag zu Tag ein wenig heller. Warum darf er denn nicht wenigstens immer 29 Tage haben? In meinem eigenen Interesse. Schon deswegen ist der Februar mein Monat, wenigstens alle vier Jahre.

die Spucke weggeblieben

Wisst ihr was mein Lieblingswort ist? Vermutlich ist es manchmal – so oft, wie ich es schreibe und auch im Real Life sage. Ist manchmal nicht eine Einschränkung? Aber das wollte ich in diesem Beitrag gar nicht sagen. 

Manchmal bleibt mir die Spucke weg. Ich bin eine zartbesaitete Frau – was nicht zwingend sensibel bedeutet, denn zu anderen kann ich schon recht grob erscheinen. In der Regel ist dem nicht so, aber es kommt halt so rüber. Die Spucke ist mir weggeblieben, als ich mir die Bibliothekarin ein Buch empfohlen hat: Mein pochendes Leben Ui, dass sie mich so gut kennt, das hat mich verblüfft. Gestern, während der Bandprobe der Junioren – es lohnt sich nicht vom übernächsten Städtchen nach Hause zu fahren – gestern, habe ich im Lärmpegel von Gitarre, Schlagzeug und anderen Geräuschinstrumenten, samt manchmal (da ist es wieder das Wort) schrägem Gesang, fasziniert angefangen zu lesen. Ein sechzehnjähriger koreanischer Junge erzählt seine Geschichte. Ansich nichts spektakuläres, aber dieser Arum hat Progeria! Als der Kerle ungefähr in diesem Alter war, haben mich semimedizinisch geschulte Menschen gefragt, ob er unter diesem Syndrom leidet. Das konnte und kann ich verneinen, denn dann wäre mein Sohn schon lange tot. Die Bibliothekarin hat dies, als sie den Kerle noch nicht kannte, auch vermutet und war dann sehr erstaunt, dass er schon so alt ist. Daran hat sie sich wohl erinnert, als sie das Buch entdeckte und mir empfahl. Das Buch ist sehr leise geschrieben und genau so etwas – auch wenn die Geschichte tragisch ist – brauche ich gerade.

Gut hat sie es getan, denn ich kann es kaum erwarten weiterzulesen. Nur hatte ich bis dato heute so viel zu tun und mit den Junioren im Hintergrund im Haus finde ich nicht die nötige Ruhe. Wird Zeit, dass es Abend wird und ich die Bande ins Bett stecken kann…

angedacht

Und dann lässt man etwas weg und gewinnt deswegen eine ganze Menge.

Wenn das Leben so einfach wäre? Meistens ist es viel komplizierter! Draußen weht ein starker Wind mir durch sämtliche Ritzen des Körpers. Der Kerle hat eisblaue Füße und das Töchting hat beschlossen jetzt endlich auch ne Mütze aufzusetzen.

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