Gedanken, Kuddelmuddel

Schönheit

Als ich ein kleines Mädchen war, sagte mir niemand, dass ich hübsch sei. Man sollte allen kleinen Mädchen sagen, dass sie hübsch sind, selbst wenn es nicht stimmt. | Marilyn Monroe

Dies Zitat habe ich erst heute entdeckt! Mir hat auch kaum jemand gesagt, dass ich hübsch bin – auch als kleines Mädchen nicht. Ich fand mich immer hässlich. Hatte zu lange Haare, hatte die falsche Frisur, nicht die Klamotten an, die alle hatten, war zu dünn mit pickligen Beinen und nie braun genug. Alle anderen Mädchen waren schöner als ich. Sogar meine dicke Freundin – die hatte nämlich schon einen Busen!

So habe ich mich versteckt. Zog Schlabberhosen an und Wollröcke im Sommer. Wenn ich mal mit ins Freibad ging, dann nur, wenn ich meinen Körper unter einem zeltartigen Kleid verstecken konnte. Außerhalb der Jugendclique zog ich Hosen an und kraxelte kletternd den Hohenstein hoch. Da wurde ich respektiert, da zählte es nicht, wie man aussah. Da zählte Geschicklichkeit.

Als ich dann Mutter wurde, war es auch egal, wie ich aussah. Hat niemand gesehen. MamS war unterwegs und ich war es ebenfalls im Auftrag der Kinder. Was jetzt aber nicht heißen soll, dass ich mich nicht schön angezogen habe! Schick gekleidet war ich immer, da war war schon unsere Mutter vor. Sie war schließlich Schneiderin! Aber gesehen hat mich niemand. Mir (fast) niemand gesagt, dass ich hübsch bin.

Ich ziehe mich nicht für andere an – heute erst recht nicht mehr. Ich ziehe mich an, für mich! In erster Linie möchte ich mir gefallen. Aber auch das fällt mir schwer.

Unterbrechungen – Fortsetzung möglich!

Kuddelmuddel

Erich Kästner sagt

Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie. | Erich Kästner

Fantasie habe ich wahrlich genug, vermutlich manchmal mehr, als mir gut tut. Angst habe ich auch und im Moment auch mehr, als mir gut tut. Der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen für uns bereiten mir Bauchschmerzen. Ich denke an die Energiekrise und an unsere hohen Räume. Ich denke daran, dass die Junioren im Winter sowieso schon frieren. Ich sehe auch die steigenden Coronazahlen und sehe meinen zarten Kerle.

Meine Ängste blockieren mich und das macht mir wieder Angst. Ein Kreislauf, den ich manchmal unterbrechen kann wenn ich etwas zu tun habe, das ich für sinnvoll erachte […]

Ich muss gucken, dass ich diesen Kreislauf unterbreche. Heute Morgen war ich draußen und bin gelaufen, Schritt für Schritt für Schritt für Schritt. Ohne Musik auf den Ohren und es war noch nicht so heiß. Während ich durch die Weinberge lief, war alles gut. Kaum war ich daheim kommt die Übelkeit, die Trauer allein zu sein und alles allein entscheiden zu müssen und die Zukunft ist ungewisser denn je!