Vordergründig stecken die Junioren den Tod der Großmutti locker weg. Wer die Beiden allerdings näher kennt, der merkt sehr bald, dass sie heftig knabbern. Wiebke ist total unausgeglichen und schmeißt alles was sie in die Finger bekommt, um sich. Oder, sie zieht sich noch mehr zurück und igelt sich ein. Der Start in den Tag, heute morgen, war dramatisch. Mit vielen Tränen, lauten Geschrei und durch die Gegend geschmissenen Haargummis und Schlümpfen.
Wie immer werde ich vorlesen. Sicherlich wieder Die Brüder Löwenherz. Das beste Buch über den Tod für Kinder. Auch die Bilderbücher werden zufällig herumliegen, denn direkt darf ich nicht über den Tod reden. Wiebke rastet sofort wieder aus. Carsten schafft es anders. Aber wenn er nicht mehr redet, dann muss ich aufpassen, dann fällt er in sich zusammen…
Ich bin ständig in Habachtstellung und weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte. Wahrscheinlich ruft jemand aus der Lebenswerkstatt an – Wiebke war käsweiß, als ich sie in den Bus gesetzt hatte.
Wie geht das? Abschalten auf Kommando! Ich wünsche mir einen reizfreien Raum.