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Wenn, dann

Wenn man morgens um halb fünf aufwacht, der Magen scheint auseinander zu brechen oder eher noch in einem Klumpen zu verschmelzen und die rastlosen Beine schweben irgendwo im Nirgendwo, dann ist das wahrlich kein gutes Zeichen. Wenn man dann erst knapp 2 Stunden geschlafen hat, nach der allnächtlichen Aktion des Wendens und ins Bett Zurückschiebens, dann kann es schon sein, dass Frust aufkommt. Wenn ich dann von schnöseligen jungen Erwachsenen lese, dass sie alle keine Allgemeinbildung haben und alle eine Sprache, die stereotyp ist, dann überkommt mich der heilige Zorn. Wenn ich dann noch lese, dass in der DDR alles besser war und die Wessies keine Ahnung haben, ich von einem Kinderschänder höre, dem man doch schnellstmöglich sein bestes Stück abschneiden sollte, dann ist mein Zorn schon lange nicht mehr heilig. 

So etwas nenne ich Bildzeitungsjournalismus! Es sind immer die anderen. Nie ist man es selber. Immer bekommen die anderen mehr Geld. Nie wird die eigene Leistung gewürdigt. Früher war alles besser – egal ob im Westen oder im Osten. Die heutige Jugend weiß doch gar nicht was Arbeit ist, aber schlau schwätzen, das können sie! 

Jede Art von Pauschalisieren finde ich bedenklich. Einerseits ist es sicherlich schön, einer Gruppe zugehörig zu sein, andererseits stigmatisiert es aber auch. Da sind die Ausländer, die Reichen, die sozial an den Rand gedrängten, die Schwarzen, die Emanzen, die bildungsfernen Familien, die Eliten und so weiter. Und alle tragen ihrer Gruppe gemäß Uniform. Aber schaut doch mal genauer hin! Die Emanze trägt Stöckelschuhe statt Gesundheitslatschen. Der schwarze Mann einen Anzug und die bildungsferne Familie baut gerade ein Biotop hinterm Haus. Die junge Mutter versucht mit ihrem geschäftlichen Gehabe nur Schritt zu halten im Arbeitsleben und die Eliten kommen vom Waldspaziergang, statt von den Malediven. 

Ich könnte mich in Rage reden, denn ich mag keine Vorurteile. Der Mann, der nach Gülle stinkt hat Abitur und die behinderte Frau erzählt nur nicht jedem, was sie weiß. 

Es ist halb sechs, ich stehe auf und brühe mir einen Kaffee – schlafen kann ich sowieso nicht mehr!

Gedichte und der Hocker

Gedichte reißen nur wenige vom Hocker. Gedichte sind etwas sehr individuelles und wahrscheinlich interpretierbarer, als Krimis! Meine Gedichte kommen aus dem Bauch heraus und sind selten wohlgefeilt und ad  hoc geschrieben. Was heißt, dass die meisten meiner Gedichte innerhalb einer halben Stunde entstehen. Meistens sogar noch nicht einmal handschriftlich – sofort in die Eingabemaske des Dashboard. 

Ich liebe Gedichte, lebe mit ihnen und schreibe trotzdem nicht regelmäßig. Vielleicht sollte ich etwas disziplinierter sein – vielleicht sollte ich grundsätzlich disziplinierter sein und nicht so sprunghaft. Denn so wie mich mein Blog darstellt, so ambivalent, so bin ich tatsächlich auch im wahren Leben. Viele Menschen in meinem Umfeld verwirrt das. Sehr wahrscheinlich verwirrt auch dieses Blog viele Leserinnen. Es ist nicht meine Absicht. Vermutlich polarisiere ich. Das ist – so scheint es mir – nicht immer von Vorteil!

Wenig

Immer weniger!

Ein Morgen
und es blitzt
unter der Tür.

Ein Morgen
und es dämmert
vor der Tür.

Ein Mittag
und der Himmel
grau in grau.

Ein Mittag
und die Sonne
kommt hervor.

Ein Abend
und es wärmt
ein goldnes Licht.

Ein Abend
und das Licht
– erlischt!

© petra ulbrich

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