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Empfindsamkeiten


Zwiegespräch

Kopf – was ist los?
Herz – keine Ahnung.
Kopf – ein Tief?
Herz – ja, vielleicht. einfach traurig, irgendwie.
Kopf – hm.
Herz – allein.

Kopf – du.
Herz – ja?
Kopf – weißt du was ich denke?
Herz – hm?
Kopf – du weißt es also?
Herz – …ich will es aber nicht hören.

© petra ulbrich

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Mein großer Weihnachtswunsch wird sich nicht erfüllen. Am besten ist es sowieso, dass ich mich ins hinterste Eck verziehe, dann rassele ich mit niemanden zusammen. Störe auch keinen mit meinem Husten und am g’scheitesten ist es, ich gucke Richtung Ecke, dann sehe ich weder die mitleidvollen Blicke, noch die, die mir vorwerfen mit dem Husten doch lieber Daheim geblieben zu sein. Wenn, dann jemand Wiebke einfach rückwärts zieht und Carsten auf die Seite schiebt, ohne mit ihnen geredet oder auch nur Blickkontakt aufgebaut hat, dann werde ich böse. Diese Menschen wollen auch nicht einfach völlig unvermittelt durch die Gegend geschoben werden. Wenn ich dann noch höre, wir sollten uns nicht so anstellen, dann platzt mir der Kragen. Wenn es dann auch noch Menschen sind, die die Junioren kennen, dann kann ich auch schon mal anfangen im öffentlichen Raum zu weinen. Ich finde es unverschämt, wie mit behinderten Menschen umgegangen wird. Nicht, dass generell über deren Köpfe hinaus über sie gesprochen wird – nein, jetzt werden sie auch noch wie Möbelstücke durch  den Raum gerollt – bei einer kirchlichen Veranstaltung!

Sicher, ich bin seit Wochen krank und jetzt so langsam am Ende meiner Belastbarkeit angekommen. Immer noch gibt es keine Hilfe! Inzwischen bin ich körperlich sehr krank, habe ca fünf Kilo abgenommen und was ein fester Stand ist, weiß ich nicht mehr. Ich packe das! Wir packen das! Aber was ich gar nicht gebrauchen kann ist, wenn mir auch noch zusätzlich Knüppel zwischen die Beine geworfen werden …

einen Schei. muss ich

Nichts muss ich – ich muss die passenden Schuhe tragen, mehr nicht. Die, die zu klein sind drücken und die zu großen, in die wachse ich nicht mehr hinein. Was mich drückt hindert mich am laufen und mit den anderen kann ich gar nicht gehen, weil ich ständig stolpere.

Aber, wie es im Schuhladen schon schwer ist, passende Schuhe zu finden – sie sollen auch schön sein, nicht altbacken und zu meinem Outfit passen – manchmal muss man Kompromisse machen. Ich will keine Kompromisse mehr machen. Einen Schei. muss ich – aber das erfordert Durchsetzungsvermögen und Beharrlichkeit und die Zuversicht, dass es irgendwo doch die passenden Schuhe gibt.

…und es gibt auch die passenden Menschen für uns. Einige haben wir schon gefunden…

Katzencontent & anderes


Als ich das Bild des Jahres sah, musste ich weinen. Mir liefen die Tränen und ich habe mich geschämt. Was tun wir diesen Kindern an? Was denken wir, wer wir sind? Wir haben eine Welt und wir, hier in der westlichen Welt, führen uns auf, wie die Herrscher.

Ich nehme mich da nicht raus – auch wir leben, wie die Made im Speck. Wir haben immer etwas zu essen, ein Dach über dem Kopf, genug zum anziehen und warm ist es auch bei uns. Klar, habe ich Sorgen und Kummer, aber im Vergleich, geht’s mir Gold. Ich möchte gerne etwas tun! Aber sollte ich nicht vor der eigenen Tür anfangen? Sollte ich nicht das Elend in unserem Land sehen? Hier gibt es auch genug. In Deutschland gibt es Familien, die rechnen müssen und die für nach Weihnachten erst einmal auf die Tafeln angewiesen sind…

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