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nie gearbeitet

Du hast doch noch nie in deinem Leben gearbeitet!

Das durfte ich mir gestern anhören und war schockiert. Tatsächlich habe ich nur sehr wenige reguläre Arbeitsjahre – dementsprechend ist meine Rente – gearbeitet habe ich mein Leben lang, aber nicht erwerbstätig! 
Was ist das, was ich tagtäglich mache? Freizeitbeschäftigung? Okay, dann fange ich mal damit an. Heute ist Sommer, es ist viel leichter die Junioren anzuziehen und sie dürfen auch noch fünf Minuten länger liegen bleiben…

Nichtsdestotrotz beginnt mein Tag mit Spaß und immer mit ein bisschen Grummelbauch. 

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

13 Gedanken zu „nie gearbeitet“

  1. roswitha sagt:

    ich kann dein unverständnis oder auch zorn über diese aussage verstehen. rechne den dummen menschen doch einmal vor, wieviel geld du der gesellschaft „erspart“ hast weil du deine kinder pflegst. das habe ich einmal getan. heimunterbringung mal 2, plus die jahre- da kommt eine summe zusammen, da staunen die leute. die arbeit machst du ja gerne, aber diese rechnung steht in keinem verhältnis zur anerkennung deiner leistung und deiner hilfen. hab einen guten tag, herzlich, roswitha

    1. piri sagt:

      Was ich der Gesellschaft erspare – vielleicht sogar mehrdeutig zu lesen – interessiert doch diese Kritiker nicht. Ich weiß, was ich kann. Klingt möglicherweise überheblich, diesen Part weiß ich wenigstens zu behaupten.

  2. Gudrun sagt:

    Mir schwillt immer der Hals, wenn ich so etwas höre. Es wird Zeit, den Begriff Arbeit mal neu zu definieren. Pflege, Nachbarschaftshilfe u.ä. ist bei mir auch Arbeit und manchmal sogar eine äußerst anstrengende. Würde man das aber anerkennen, müsste man auch Rentenpunkte vergeben.
    So ein Spruch ist schnell herausgerutscht. Rein geht er nicht wieder.
    Liebe Grüße an dich.

    1. piri sagt:

      Ich kriege ja Rentenpunkte für die Pflege. Nicht von Anfang an, seit der Pflegereform. Es ist dennoch erschreckend wenig.

  3. C Stern sagt:

    Wer glaubt überhaupt, das Leben und die Leistungen eines anderen Menschen beurteilen zu können? Ich halte diese Person für nichtsahnend, die Dir so einen nicht nachvollziehbaren Vorwurf macht. Ich hoffe, Du lässt Dich davon nicht beeindrucken!
    Ich habe jedenfalls größten Respekt davor, was Du tagtäglich leistest.
    Liebe Grüße, C Stern

    1. piri sagt:

      Danke – ich weiß von wem es kommt und das ehrt mich sehr. Und dieser Mensch, der das gesagt hat, sollte es eigentlich besser wissen, wollte mir aber eins auswischen. Hat es leider auch geschafft!

    2. Gerel sagt:

      Genau so sehe ich das auch!!!

      1. M. - K. sagt:

        Es ist traurig zu lesen, dass Menschen in Deinem Umfeld so denken – und sei es, um Dich zu verletzen.
        Ich glaube, solche Menschen würde ich nicht in meinen Leben haben wollen.
        „Arbeit“, davon gibt es so viele Definitionen und wenn nicht gesehen wird, was Du aus Liebe für Deine Kinder tust, dann brauchen wir als Gesellschaft noch eine ganze Weile, bis Care-Arbeit auch gewertschätzt wird.
        Einen lieben Gartengruss zu Dir, liebe piri!

      2. piri sagt:

        Danke an euch beide. An M. – K. : So selten ist das gar nicht!

  4. Margrit CH sagt:

    Das ist doch eine Frechheit im Quadrat! Diese Person sollt mal für eine Woche deine Arbeit übernehmen damit du in den Urlaub kannst. So wie ich dich inzwischen einschätze würde dir das aber gar nicht passen ;)
    Piri, du leistest unheimlich viel und hast meine Hochachtung. Lass dich von solchen Leuten nicht runter machen. Du weisst was du machst und deine Kinder schätzen das sicher.
    Ich wünsche euch alles Gute und grüsse herzlich, Margrit

    1. piri sagt:

      Herzliche Grüße mit Dank zurück.

  5. Anne Seltmann sagt:

    Hallo liebe Piri!

    Die Wahrnehmung, dass die Pflege von Kindern mit Behinderungen keine Arbeit sei, wird leider oft nicht als “formelle” Arbeit anerkannt. Vorurteile und Unwissenheit darüber, wie anspruchsvoll und zeitintensiv die Pflege sein kann, sind ein Beweis dafür, welchen Mangel an Bewusstsein manche Menschen haben.
    Ärgere dich bitte nicht allzusehr, denn dann richtest du diesen Frust nur gegen dich selbst und nicht gegen die Person, die null Ahnung hat.
    Aber ich kann dich sehr gut verstehen!

    Liebe Grüße

    Anne

    Im Übrigen mag ich deine Gedichte total gerne!
    Es ist die Art wie du schreibst. Sie sind eindringlich, reflektierend und bildhaft.

  6. piri sagt:

    Danke, dass meine Gedichte bei dir gut ankommen – das gefällt mir und bestätigt mich, weiter zu schreiben.

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