nicht zu Hause

Als ich aufwachte, dachte ich: Ich bin nicht zu Hause. Ich bin hier.

Susanna Clarke, Piranesi

Ich wäre gerne nicht zu Hause, möchte unterwegs sein, will endlich einmal wieder etwas anderes sehen! Stattdessen organisiere ich Rollstuhlreparaturen, Schuhmachereibesuche – Wiebke soll nun neue orthopädische Sommersandalen bekommen. Arztbesuche gestalten sich schwierig – der Kerle muss dringend zu einem Nephrologen, aber wir haben keinen mehr. Der alte ist uns vor Jahren weggestorben und die Notwendigkeit für einen Untersuchungstermin war nicht vorhanden. Jetzt macht die Blasenekstrophie Probleme und neue Patienten werden in diesen Zeiten ungern angenommen. Persönlich bin ich außerordentlich erschöpft, die Diagnoseergebnisse vom Dienstag sind inzwischen in meinem Hirn angekommen und ich muss Dinge entscheiden, die weit über meinen Verstand gehen. Eventuelle Operationen – die große Einschnitte bringen. In meinem Kopf rattert es, meine Knie sind butterweich, mein Bauch hat Angst, meine Junioren müssen damit leben. Da ist eine nichtoperierte Blase noch ein Klacks …

Am liebsten wäre ich unterwegs, mit den Junioren auf großer Fahrt. Stattdessen werden wir gleich an den See gehen, der den Namen See eigentlich gar nicht verdient. Es ist eher eine große Pfütze in den Weinbergen – aber wenigstens scheint die Sonne!

Kategorien: Behinderung, Kuddelmuddel

3 Kommentare

  1. Ja, das Wetter ist toll!
    Gehe auch so oft wie möglich raus.

  2. Im Grunde bist du an Deinem Pfützensee eine große Abenteurerin, wie man sie auf den Weltmeeren nicht jeden Tag findet.

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