An meine Brille
Ich wäre glatt verloren,
wärst du nicht stets bei mir.
Du hängst an meinen Ohren
grad so, wie ich an dir.
Ich trag dich, wenn auf Zehen
die Nacht sich niedersenkt.
Dann kann ich besser sehen
den Traum, der mich umfängt.
Und wenn ich einst verschwinde
für immer, bleib bei mir.
Damit ich sicher finde
den Weg zur richt’gen Tür
Heinz Erhardt
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Ohne meine Brille bin ich nichts. Tappe in jedes Fettnäpfchen. Sehe den Dreck nicht und auch nicht die Wasserlachen. Höre nur die Vögel singen. Und dann patsch auch noch die kleine Schokoladenhand darauf. So verschmiert kann ich die Welt ausblenden. Ich setz die Brille ab. Die Schlieren lichten sich, alles verblasst. Ich putze sie. Setz sie wieder auf die Nase. Bunt wird die Welt und hell und klar, so wie sie immer war. Ich seh nichts rosarot, aber auch nicht grau in grau. Ich seh das Leben – meins!
Georg Rode sagt:
Solidarische Grüße von einem Maulwurf!
piri sagt:
Da bin ich eher die Brillenschlange.