Behinderung

Immerhin eine Antwort

Als paranoid wurde ich bezeichnet – von jemanden, den ich nicht kenne und der oder die (ich weiß ja noch nicht einmal, ob es ein Mann, eine Frau oder jemand Diverses ist) mich nicht kennt, oder vielleicht doch?
Was mir heute durch den Kopf geht, ist in keiner Weise mehr stubenrein. Mit Sicherheit spielen die verschiedensten Faktoren eine Rolle warum ich so und nicht anders auf Menschen reagiere. In der Werkstatt der Junioren ist ein Mitarbeiter, der unmittelbar mit meinen beiden zusammenarbeitet positiv getestet worden, unser Freund stirbt, oder ist schon gestorben, eine liebste Freundin von Carsten liegt mit multiplen Organversagen (Déjà-vu) auf der Intensivstation. Meine Junioren sind durch den Wind, sie meutern, sind überempfindlich und diskutieren um alles und jedes. Carsten hält minutenlange Monologe und Wiebke quengelt schon, wenn ich ihr Vitamin D geben will.

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⭐ Mein erster Gedanke dazu und zu allem ist: Lasst mich doch in Ruh oder versucht wenigstens, mich mal ein bisschen zu verstehen!

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Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ☀️ ❤️ Viel lieber als Likes, sind mir Kommentare herzlich willkommen.

13 Gedanken zu „Immerhin eine Antwort“

  1. Grinsekatz sagt:

    Bloß nicht anziehen, so Schuhe.

    1. piri ulbrich sagt:

      Was für Schuhe?

      1. Grinsekatz sagt:

        Im übertragenen Sinn, das dumme Gerede über paranoid uns so.

  2. dergl sagt:

    Lass mich raten: Das erste war mal wieder ein Blogkommentar.
    Lass uns zusammen raten (weil man es nicht wissen kann): Vermutlich von einer Person, die verglichen mit deiner Situation und der Situation von Carsten und Wiebke privilegiert ist, keine Angst haben muss, bei der Triage (wenn man es überhaupt ins Krankenhaus schafft) gleich aussortiert zu werden, deren größte soziale Einbuße sowas wie geschlossene Sportvereine sind und die deine Situation und deine Wahrnehmung null mitdenkt. Das sind Vermutungen, die nicht stimmen müssen, die aber oft auf Personen, die einem:r Paranoia unterstellen zutreffen.

    Sehr sehr ärgerlich. Ich kann das verstehen. Und der Rest von dem du schreibst ist auch nicht besser. Leider

    1. Lakritz und Schokolade sagt:

      Auch mein erster Gedanke bei „paranoid“ war: Wow, da projiziert jemand seine eigenen Ängste/Probleme auf dich, Petra!Nimm sie nicht an, sie sind nicht deine. Du bist nicht auf der Welt, um den Seelenmüll fremder Leute zu schleppen, den sollen sie gefälligst selber tragen!

    2. M. - K. sagt:

      Wie kann man dieses Leben verstehen, Petra. Es ist absolut heftig und es ist traurig.
      Und immer wieder gibt es glückliche Momente, Freude, Lachen.
      Wir haben zwar nicht die Wahl, aber wir können versuchen, auch das Gute zu sehen und ich meine bei Dir zu lesen, dass Du das absolut tust!
      Es tut mir leid für Euch und Eure Freunde, wie schwer sie es haben, zu gehen oder zu kämpfen.
      Es ist bedrohlich, wenn das Virus so nah kommt und ich hoffe mit das Beste!
      Viele Grüße!

  3. momfilou.wordpress.com sagt:

    Es ist Schnee angesagt, da muss ich dran denken, wie du auch noch Schnee schippen musst.
    Viel Kraft und Mut für alle notwendigen Dinge und Freude an den schönen. Bloß nicht auf Mobbing hören, das ist doch krass!
    Liebe Abendgrüße

  4. freiedenkerin sagt:

    Lass dich von solchen Schmierfinken nicht runterziehen, Petra! Du bist mit Sicherheit nicht paranoid.

  5. Verwandlerin sagt:

    Ganz schön viel zur Zeit. Ich wünsche dir Kraft.

  6. christahartwig sagt:

    Manchmal kommt es besonders dicke und von allen Seiten, und dann auch noch die Mutter sein, die Geduld hat, … Nein, ich will nicht so tun, als könnte ich mir das wirklich vorstellen. Ich kann es nur ein bisschen nachfühlen, weil gerade gestern eine alte Bekannte von mir ein „Time to say goodbye“- Video ohne Kommentar herumschickte und seitdem telefonisch weder auf dem Festnetz, noch auf dem Handy zu erreichen ist, und mein Schwiegersohn (z.Zt. meistens als Notarzt im Einsatz) früher nach Hause kam – mit Fieber – nachdem sie an den Tagen davor viele Einsätze hatten, bei denen sie Menschen mit schweren Corona-Symptomen ins Krankenhaus bringen mussten. Ich war und bin also auch etwas neben der Spur, aber tauschen möchte ich mit Dir trotzdem nicht. Bleib stark und sauge jeden Sonnenstrahl und jedes Lächeln auf, um Kraft zu tanken. Zur Hölle mit allen Idioten, die nur verletzen und entmutigen wollen!

    1. piri ulbrich sagt:

      So etwas möchte ich nicht auch noch. Das, mit dem „Time to say…“ Aber auch die Angst um den immer in Gefahr herumfahrenden Schwiegersohn möchte ich nicht haben. Überhaupt möchte ich mit niemandem tauschen.

      1. christahartwig sagt:

        Das ist gut, dass Du gerne Du bist und Dein Leben lebst. Mir geht es ebenso.

  7. Anna-Lena sagt:

    Viel Kraft für euch beide, Petra und Christa. Ihr müsst gerade schon eine ganze Menge schultern.

    Ich halte es mit K. Adenauer: „Die einen kennen mich, die anderen können mich mal … “

    LG Anna-Lena

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