Durch Menschenhand hatte sich der kleine Pinguin in die Steppe verirrt. Er lebte inmitten von Giraffen. Früh bemerkte der kleine Pinguin, dass er anders war. Doch er glaubte, die Giraffen wären die besseren Lebewesen. Sie waren groß und schlank. Sie bewegten sich grazil und anmutig in ihrem Terrain. Insgeheim bewunderte er die Giraffen dafür, wie sie sich offensichtlich für das, was sie tagtäglich taten, begeistern konnten und wie leicht ihnen das fiel.
Und so bemühte sich der Pinguin tagein tagaus so gut wie die Giraffen zu sein. Doch mit der Zeit kostete ihn das immer mehr Kraft und Energie. Der kleine Pinguin empfand wenig Freude und Interesse an dem, was eine gute Giraffe den lieben langen Tag so tut. Er wurde zunehmend traurig und gleichgültig. Er zog sich immer mehr zurück.
Eines Tages verspürte der kleine Pinguin eine tiefe Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Einem Impuls folgend, wendete er sich von der Steppe ab und begab sich auf eine Entdeckungsreise.
Sein Weg führte ihn an den Südpol. Dort begegnete er anderen Pinguinen. Er hatte unmittelbar ein Gefühl der Vertrautheit. Der kleine Pinguin beobachtete die anderen, wie leichtgängig sie sich im Wasser fortbewegten und mit wie viel Spaß sie bei der Sache waren.
Der Funke der Begeisterung war entfacht.
Die Neugierde war größer als die Angst.
Er wagte den Sprung ins kalte Nass.
… und war überrascht wie leicht und selbstverständlich er sich im Wasser vorwärts bewegen konnte.
Ein tiefes Gefühl der Freude erfüllte den kleinen Pinguin.
Autor vermutlich Eckhard von Hirschhausen
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Ich habe keine Ahnung von wem diese Geschichte ist und so ganz klar ist mir auch nicht, warum sie mir gerade heute eingefallen ist. Vielleicht, weil ich meine Pinguine gefunden habe!?
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Am frühen Nachmittag kamen zwei befreundete Ehepaare, um mir beim heraustragen des Sperrmüll zu helfen. Da habe ich mich gefühlt, wie ein Trampeltier unter Löwen – völlig fehl am Platz. Die Aktion ging sehr schnell über die Bühne, wir haben wundervoll Hand in Hand gearbeitet. Dennoch war ich zum Schluss traurig. Es fällt mir verdammt schwer Hilfe anzunehmen. Ich hatte und habe immer das Gefühl andere Menschen auszunutzen. Ich weiß auch, dass alle das gerne und aus freien Stücken gemacht haben …
… ach!
dergl sagt:
Eckart von Hirschhausen hatte in einem seiner Bücher (das über das Glück) auch eine solche Pinguin-Geschichte. Vielleicht hast du die mal gelesen/gehört und irgendwie im Gedächtsnis behalten und sie fiel dir deshalb ein. Ich weiß nicht, ob von Hirschhausen dafür verantwortlich ist, dass der Pinguin häufiger in solchen Geschichten als Beispiel herangezogen wird, weil es häufiger der Fall ist, hast du die Geschichte in der einen oder anderen Form vielleicht auch ganz woanders her.
piri sagt:
Eckhard von Hirschhausen mag ich nicht besonders gerne. Deswegen kann ich die Geschichte daher nicht haben. Ist auch egal – ich hätte nur zu gerne den Urheber genannt!
christineb sagt:
das ist eine wunderbare geschichte, die ich mir abkopiere und meinen enkeln ( 6,9 j.) vorlesen werde. danke dafür petra!
¨Marion Eve Stöckli sagt:
Liebe Piri
Das geht – meine ich – der Mehrheit der Menschen so: ich verstehe dich, denke vielleicht könntest du ja üben! Üben, dich über angebotene Hilfe zu freuen und mit einem Grinsen/Lächeln/Lachen im Gesicht sagen „danke für die Hilfe, ich habe ich gefreut“.
So das wärs! Ich will keine Lektionen predigen: dies ist ein Erfahrungswert.
Herzlich Marion
piri sagt:
Ich habe jeweils einen Blumenstrauß geschickt.
piri sagt:
Marion – auch dir danke ich!
freiedenkerin sagt:
Solche Gefühle kenne ich sehr gut. Das ging mir vor etwa eineinhalb Jahren auch so, als sich Internet-Bekannte ganz spontan anboten, mir beim Entrümpeln und teilweise neu Möblieren der Wohnung zu helfen.
piri sagt:
So überwältigend schön fand ich diese Aktion.
Reni E. sagt:
Mir fällt es auch nicht leicht, Hilfe anzunehmen. Lieber helfe ich.
LG Reni
piri sagt:
Wenn man oft auf Hilfe angewiesen ist, dann ist das überhaupt nicht leicht, sie annehmen zu können. Es nagt ein wenig an der eigenen Unzulänglichkeiten.