Behinderung, Gedanken, Junioren

müsste eigentlich

Wo Kuchen ist, da ist auch Hoffnung. Und Kuchen gibt es immer.  | Dean Koontz

Sehr viel geht mir durch den Kopf und es prasselt auch enorm viel auf mich ein – tut es das nicht immer? Ich müsste eigentlich was schreiben, aber das was ich gerne möchte, ist noch nicht spruchreif und anderes ist entweder langweilig oder geheim. Oder aber, es sind Alltäglichkeiten, die es wirklich nicht wert sind aufgeschrieben zu werden. Wer will schon wissen, dass die Waschmaschine wäscht und der Wind die Wäsche wieder trocknet? Wen interessiert es, dass das bevorzugte Joghurt ausverkauft ist? Oder, dass mein Töchting ankündigt, ihre Kette abzureißen – mit einem Grinsen im Gesicht, das den Satz Lügen straft?

… 🏴‍☠️ ich mache jetzt mal gar nichts! Pflanze nicht die gekauften Kräuter ein, suche nicht ein schönes Papier, um daraus Scherenschnitt-Herzen zu basteln und lasse sogar den Kaffee kalt werden.

Um kurz nach drei kommen die Junioren und dann ist hoffentlich auch deren Freund hier – wir wollen spazieren gehen!

14:20 Uhr – gerade eben hat der Freund für heute Nachmittag abgesagt. Ach schade!

Junioren

Du Mama

Der Kerle sagt: „Ich hab ja keine so richtig tolle Meinung zum Ukrainekrieg. Ich will nur nicht, dass so viele unschuldige Kinder und andere Menschen sterben müssen.“ Das sagte er mir gestern, als einmal wieder Drohnenangriffe auf Odessa geflogen wurden. „Ich will keine Kämpfe!“, und das Töchting fing an zu weinen: „Mamma, warum schießen die sich gegenseitig tot?“ Carsten nimmt mir das Wort aus dem Mund: „Weil sie alle machthungrig sind!“

Familie, Gedanken, Junioren

Warten

… darauf

    • dass der Regen aufhört
    • die Waschmaschine fertig ist
    • die Ärztin kommt
    • Herman van Veen zu Ende gesungen hat
    • es mir warm wird
    • ich einkaufen gehen kann 

 

12:29 Uhr – mir scheint warten ist nicht meine größte Stärke. Inzwischen habe ich unsere Spiele wieder ins Regal und Schränkchen geräumt, die Waschmaschine gefüllt , ach das interessiert doch niemanden. Ich habe Muffensausen vor dem, was auf mich zukommt. Vorhin war ich im Regen draußen und ich hätte ungehindert weinen können, weil ja sowieso mein Gesicht nass war. Hätte. Hab es nicht, hab gelächelt – alles wird gut!

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19:59 Uhr – Die Junioren mussten zustimmen, dass fremde Menschen zu ins Haus kommen. Stolz, dass sie gefragt wurden, haben sie ja gesagt. Noch ist überhaupt nichts passiert – sicherlich im Hintergrund sehr viel, nur spüren tu ich nichts.

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Der Kerle quatscht mir ein Ohr ab; er will wissen, ‚was da gemacht wird!‘, und ich kann ihm nichts erzählen, weil ich es selber nicht weiß. Und dann schmiedet er Pläne, was wir alles machen. Nebenbei vergisst er zu trinken, schwärmt von einer neuen Mitarbeiterin und guckt ganz verliebt, wenn ein bestimmter Name fällt. Das Töchting grätscht rein und will unbedingt von S. erzählen, in den sie extrem verschossen ist und dessen ‚Hand so toll weich ist‘!

Ich bin müde, habe ich doch in der letzten Nacht nur vier Stunden geschlafen!