Behinderung

ob’s hält?

… das Wetter zum Helene-Fischer-Konzert in Stuttgart! Keine Ahnung – ich weiß es nicht! Auch wenn ich Petra heiße, bin ich nicht Petrus und mache das Wetter schon dreimal nicht. Dafür lese ich Blogs und den von Frau Meike, besonders diesen Artikel möchte ich euch wärmstens ans Herz legen.

  • Seit Jahren benutzen wir Stoffservietten und seit einiger Zeit vermehrt auch wieder die guten Stofftaschentücher.
  • Küchentücher sind waschbar und Feuchtücher zum Junioren-Popo abwaschen, selbstverständlich kompostierbar. Ansonsten gibt es sehr schöne Frotteewaschlappen.
  • Tragetaschen aus Stoff schleppe ich schon mein ganzes Leben mit mir herum. Meine Mutter näht sie aus alten Jeans, oder alten Hemden, oder alten Kleidern, etc. pp. – inzwischen nähe ich selber auch. Wir haben ein ansehnliches Lager daheim.
  • Mülltüten kaufe ich keine. Da aber die Dreckwäsche aus der Werkstatt darin nach Hause kommt, habe ich immer genug – ergo, nutze ich sie!
  • Kleidung kaufe ich für mich meist SecondHand und die Junioren tragen ihre ewig!
  • Aufs Auto kann ich leider nur bedingt verzichten. Geh mal Getränkekisten holen – zu Fuß. Oder geh mal mit den Junioren alleine ins nächste Dorf fahren. Einen Besuch machen, ohne behindertengerechtes Fahrzeug.
  • Viele Bücher kaufe ich gebraucht im Sozialkaufhaus oder hole sie mir aus dem öffentlichen Bücherschrank.
  • Für Obst und Gemüse werde ich, ab Herbst, die Ökokiste abonnieren. Da gibt es keinen Müll und gute Rezepte gratis dazu.
  • Fleisch essen wir fast keins mehr – nur Fleischersatzstoffe braucht mir auch keiner mehr ins Haus schleppen, das Zeugs ist nicht meins. Ich mag es nicht und Wiebke auch nicht. Carsten hat gar nicht probiert! Falls jemand ein gut abgehangenes T-Bone-Steak für mich hat? Immer her damit!

Behinderung

Bitte, lieber Petrus

Die Junioren wollen heute Abend auf’s Helene-Fischer-Konzert nach Stuttgart ins Stadion – kannst du nicht die Wolken wegschieben und Sonne machen? Du kennst doch Carsten und Wiebke. Sie werden doch bei diesem Mistwetter so schnell krank und sie haben sich gefreut. Ich möchte nicht die Spaßbremse sein und ihnen das Event verderben.

Behinderung, Kuddelmuddel

kein Freitag

… und schon gar nicht der dreizehnte!  Der Tag fühlt sich so an. Es war kalt, die Junioren mussten lange Hosen anziehen – ich habe die volle Breitseite der Entrüstung abbekommen: „Mama, wie kannst du uns nur diese warmen Hosen anziehen?“ Carstens Blick war scharf, wie ein Samuraischwert. Wiebke war‘s egal! Mein zweiter Morgenkaffee platschte mir vor die Füße – Lieblingstasse kaputt und die Küchenschränke gesprenkelt mit Milchkaffee. Warten, warten auf den Orthopädietechniker. „Ich komme gleich morgens, dann sind Sie als erstes dran!“ Bloß, wann bei ihm morgens ist, das hat er mir nicht gesagt. Um elf war er da – stand plötzlich in der Tür und wollte erst mal einen Kaffee, ich hatte um halb zwölf einen Termin. Zum Glück konnte er schnell (!) die verkehrsuntauglichen Autositze richten und meinen Termin konnte ich auf Freitag Vormittag verschieben. Ein Polizist rief an und wollte mir weiß machen, dass mein Enkel verhaftet worden ist und ich  eine Kaution stellen könnte, dann käme er frei. Sie würden einen Kollegen schicken, der das Geld abholt. Ich habe daraufhin die Polizei angerufen – leider war die angezeigte Nummer falsch. Wie dreist ist das denn? Der vermeintliche Polizist ist nicht gekommen und hat auch nicht wieder angerufen.  Dafür hat die Waschmaschine gestreikt und nicht geschleudert, ungefähr eindreiunddrölf Mal das Handy gebimmelt – mit nichtigen Nachrichten, die Nachbarin braucht ein Ei und der hilfsbereite Nachbarsgärtner möchte das ich Rindenmulch hole, denn ihm ist langweilig! Wiebkes Zeitschaltuhr zickt und da ich mit dieser Technik auf Kriegsfuß stehe, rufe ich den Wunschtochtermann an, damit er sie mir einstellt. Leider zickt die Uhr, gleich nachdem H. weg ist sofort wieder und ich krame die Uraltschaltuhr hervor – diese Technik beherrsche ich, ist aber so simpel, dass ich wohl eine neue Uhr besorgen werde. Carsten hat nichts – nothing, niente, nada, nix – in der Werkstatt getrunken und sieht aus, wie das Leiden Christi. Der heutige Helfer zuckt nur mit der Schulter: „Was soll ich denn machen?“ Tja, was soll er machen – das wüsste ich auch gerne! Betten muss ich noch beziehen, so ganz ohne Lust macht das einen Heidenspaß. Ich will weg, will ans Meer, will wenigsten einen guten Riesling oder ‚nen Fischbrötchen mit einem Alsterwasser dazu – wo ist der Flaschengeist? Bitte, wo ist Jeannie?