Behinderung, Junioren

viel zu selten

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Heute waren wir schwimmen! Leider passiert das viel zu selten, weil ich dafür kaum Helfer habe. Im Prinzip ist es ganz einfach mit uns schwimmen zu gehen – ich brauche nur jemanden, der es so lange mit uns im Wasser aushält und ein Auge auf die Junioren wirft. Mehr nicht! Aber ganz schön viel! Denn Carsten taucht und Wiebke driftet ab, man muss sie immer im Auge haben, ohne sie einzuschränken. Doch für den Kerle ist es das Paradies auf Erden, er ist frei, kann sich fast uneingeschränkt bewegen und das machen, was er so gerne möchte. Wiebke genießt es sich treiben zu lassen.

Es kann nicht jeder nachvollziehen

Carsten knüpft Kontakte, und seien sie auch nur für den Moment. Er baut damit Vorurteile ab. Kinder gucken manchmal komisch, aber meist sind es die Eltern, die sie zurückpfeifen. Dabei könnte man so gut ein bisschen wenigstens den Anschein nach Inklusion erwecken. Im Wasser sind wir alle gleich! – So denkt man! Behinderte sind gleicher und totale Exoten. Was gucken/gaffen die Menschen – sicherlich ist Carsten außergewöhnlich anzusehen und Wiebke sieht auf dem zweiten Blick auch nicht normal aus und gegen gucken habe ich nichts. Nur dies Anstarren, das tut mir in der Seele weh…

Hätte ich doch nur mehr Menschen zu Verfügung, die sich zutrauen mit den Junioren ins Wasser zu gehen. Das Drumherum, das mache ich schon – ausziehen und anziehen und was sonst noch anfällt – ich kann halt nicht mit zwei ins Schwimmbad!

Behinderung

Vielleicht

Vielleicht wäre es ein guter Weg, um sich zu verändern, wieder zu lernen, erstens den Mund aufzumachen und eine eigene Meinung zu haben. Dann diese mutig zu sagen und zweitens nicht mehr still zu sitzen, sondern auch was tun, statt nur zu schwätzen!

Ich höre immer wieder: Man müsste mal. Man könnte doch. Es wäre doch schön. Wenn ich dann gezielt frage, dann kommt – nicht immer, aber immer öfter: Leider habe ich jetzt grad keine Zeit. Ich habe doch eine eigene Familie, die mich fordert. Das kann ich nicht. 

Heute habe ich die große Wunschtochterfamilie eingeladen mit uns zum Bonbonmuseum zu fahren. Damit schlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe, wir sind nicht alleine unterwegs und die kinderreiche Familie hat ein weiteres Auto zu Verfügung und vielleicht springt auch noch die eine oder andere Süßigkeit in manche Hosentasche …

Behinderung

Kellerkinder

Wir sind in den Keller gezogen, haben dort unser Lager aufgeschlagen und wir werden das Wochenende die Katakomben nicht verlassen, es sei denn, ein Temperatursturz kommt!

Abgeschnitten von der Außenwelt; ringsum verglühen die Gärten, versuche ich die Launen aufrecht zu halten. Gar nicht so einfach bei den so grundverschiedenen Junioren. Carsten, der kommunikative Unterhalter und Wiebke, die in sich zurückziehende Beobachterin. Mangels Masse ist es für beide schwer auf ihre Kosten zu kommen. Ich wünschte mir jetzt Helfer, die mit uns an einen kühlen See fahren!

Ich weiß, es bringt nichts, alten hinterher zu jammern – aber mit MamS wären wir jetzt irgendwo am Wasser…

Die Herrschaften schlafen noch – sie haben einiges nachzuholen! Hier geht`s zum Wolfgang-Neuss-Film: Wir Kellerkinder.