Die Uniklinik ruft! Link vom letzten Jahr.
Behinderung
Schulbildung
Ein guter Schulabschluss ist kein Indikator für Intelligenz, sondern von guter Anpassungsfähigkeit. | Gerald Hüther
Uuups, ich wollte das noch nicht veröffentlichen. Es sollte eigentlich in meinen Entwurfsordner. Aber jetzt, da es online ist, muss ich was dazu schreiben.
Meine Schulbildung ist, obwohl mein Vater Lehrer war, sehr rudimentär. Meinen Abschluss habe ich auf dem zweiten Bildungsweg gemacht und eigentlich war das für die Katz, denn gebrauchen konnte ich das nicht. Gelernt habe ich als Kind und Jugendliche nie, gelesen damals schon alles, was mir in die Finger kam. Sehr gerne die Lexika meines Opa (der auch Lehrer war). Ich finde Bildung wichtig, aber Schulbildung wird überbewertet.
Wie das heutzutage ist, kann ich leider nicht beurteilen. Die Junioren sind auf eine Sonderpädagogische Schule gegangen und haben dort quasi keine Bildung im herkömmlichen Sinn genossen. All das, was der Kerle weiß – und er weiß viel – hat er sich selbst beigebracht, weil er es so wollte …
übern Berg fahren
Heute Abend habe ich frei. Ich könnte, wenn ich wollte, wenn ich könnte und mich trau, zum Spieleabend in die örtliche Bücherei gehen. Ich werde es tun, auch wenn ich tausendmal lieber ins Bett möchte – eine Nacht durchschlafen. Aber soziale Kontakte sind so rar, da muss/sollte ich jeden Strohhalm nehmen.
Zu oft verliere ich mich im Alltag zwischen Pflege, Ver- und Umsorge, zwischen Formularen, trösten und Streit schlichten, vorlesen und einfach nur funktionieren, dass ich gar nicht mehr weiß, wie sich selbst sein anfühlt.
Heute Abend geht’s mir nicht um große Träume, die Puppen tanzen zu lassen oder das Glück im Spiel zu finden. Es geht darum, einen kleinen Schritt nach außen zu wagen, mich zu spüren und ums gesehen werden.
Ich möchte mich wichtig nehmen, möchte zum Leben ja sagen, will mich spüren und nicht nur als Mutter gesehen werden. Ich bin Mensch. Das sagte Margot Friedländer: seid Menschen! Ich bin einer von euch – mit Haut, Herz, Verstand, Sehnsucht und allein!
Heute Abend bin ich unglaublich dankbar, dass sich eine Frau zutraut, die Junioren zu betreuen. Sie schenkt mir kostbare Zeit. Es ist ein Tropfen in der Pfütze, aber: Scheiß was drauf, in Pfützen kann sich das gesamte Universum spiegeln.
Heute Abend möchte ich nicht stark sein, nur echt, nur ich. Der Rest ist der nächste Schritt!