Alltag

Sonntagsmorgenleben

Das Leben ist vielleicht nicht das Fest, das wir uns erträumt haben. Aber wo wir schon mal hier sind, können wir genauso gut tanzen und es genießen.

Meine Augen sind verklebt, meine Lunge rasselt, es ist Sonntagmorgen, der erste Kaffee mit viel Milch – keine Hafermilch und auch keine aus Reis oder sonstigen Getreiden – mit richtig guter 3,8% Heumilch, schmeckt lecker. Der erste Kaffee ist immer der beste! Verscheucht auch Alpträume von Unfällen auf selten befahrenen Landstraßen. In der Nacht hatte ich einen Totalschaden, mein roter Bus war an allen Seiten eingedellt. Mir scheint, er ist im Flipperautomaten hin und hergeschossen worden. Nicht nur mein Bauch hat gebrummelt, ich habe richtig Panik gehabt. Nach dem Aufstehen hatte ich butterweiche Beine.

Jetzt Kaffee, das Töchting bekommt einen Kakao, der Kerle pennt. Der Tag beginnt. Zum Mittagessen gibt‘s Pfifferlingrisotto

Alltag, Behinderung, Familie

Kreislaufwetter

… und ein Besuch in der Stadt!

Wir haben heute eine Spende bekommen und gleich auf den Kopf geklopft. Der Junioren beider Armbanduhren haben fast zeitgleich ihren Geist aufgegeben. Des Töchtings Uhr schon länger und nun auch die, des Kerle. Heute war eine junge Nachbarin als Helferin bei uns. Sie ist sehr spontan. Wann fährt der Bus? In zehn Minuten! Na, dann los. Lass uns rennen. Ab in die Stadt. Ins Kaufhaus, das nicht geschlossen wird. Uhr aussuchen, bezahlen, raus aus dem Gewimmel, ab an den Neckar. Nein, vorher noch ins Spielwarengeschäft, es gab ja auch Taschengeld und das muss unter die Leute – Uhren brauchten die Junioren sich nicht selber kaufen – haben wir ja von der großzügigen Spende gemacht. DANKESCHÖN liebe S.K.!

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Aber warum heißt das Kreislaufwetter? Heute ist’s wieder heiß, müdes Kopfschmerzwetter. Eisesswetter, viel trinken und Schatten suchen, am besten am Flussufer. Schön war‘s – und ich bin dennoch erschöpft.

Kommentare sind das Salz der Suppe!

Alltag, Behinderung, Familie

frieren im Sommer

Heute friere ich. Wir sind alle viel zu luftig angezogen, tragen keine Socken und nasse Füße nach dem Sturzregen laden die Erkältung geradezu ein. Der Kerle hustet: „Mama, was ist das für ein Sommer?“ Ich hole das Handtuch und rubble ihn warm. Das Töchting will nicht angefasst werden: „Lass mich.“ sagt sie und zieht sich das nasse T-Shirt alleine aus, verlangt ein neues und den ‚Kuschelpullover‘. Mir selbst ist inzwischen wieder warm, kann mich aber noch nicht umziehen, weil Carsten bibbernd an der triefenden Hose zerrt. Habt ihr schon mal einen zitternden Menschen mit Spastik in den Beinen ausgezogen – gestaltet sich nicht einfach und wenn er auch noch motzt, dass das Wetter kacke, doof und – nee, ich sag die Wörter nicht – ist, dann macht das keinen Spaß. Er sitzt endlich eingemummelt in der Decke vorm Tablett. Wiebke singt und trinkt warmen Pfefferminztee und ich zieh mir Socken an…