Wie man jemanden den Spaß verdirbt!
Es war so schön. Der Chor hat toll gesungen. Die Arrangements waren außergewöhnlich. Die Liedauswahl international und abwechslungsreich – kurzum, ich fand das Konzert sehr gelungen. Der Kerle hat, wie immer dirigiert. Sehr leise das mitgesungen was er kannte und die Musik genossen. Dem Töchting war etwas schummrig – sie hatte Bauchweh, war aber dennoch selig und vor allem ruhig und zufrieden.
Weswegen schreibe ich über Spaßverderber? Wir kommen beglückt aus der Kirche. Kurze Gespräche gab‘s keine, Töchting hatte ja Bauchweh und wollte schnell heim, eine Wärmflasche und ab ins Bett! Der Kerle fand diese Tatsache weniger gut, fügte sich, weil er seine Schwester mag. Unsere Begleitung, die Pastorenfreundin, fing an zu reden – hätte sie es nur gelassen, denn alles war irgendwie schlecht. Die Liedauswahl war ihr zu wenig deutsch: Es gibt doch so schön altdeutsche Weihnachtslieder und kaum eins haben sie gesungen! Die Arrangements waren ihr zu gewagt: Kann man das nicht schlichter singen und dies Gehampele – dabei haben die Chormitglieder sich nur etwas lebhafter bewegt – dies Gehampele war unerträglich! Das ging die ganze Fahrt nach Hause so weiter. Kein gutes Haar hat sie gelassen. Nichts war richtig. Oh doch, die Stimmen waren schön.
… und die darf sie demnächst alleine hören oder auch nicht. Ich nehme diese Frau nämlich nicht mehr zu diesem Chor mit. Den Spaß und die Freude lasse ich mir nicht noch mal vermiesen.