Familie

als ich Kind war

Auf dem Bild bin ich ca. fünf Jahre alt und auch damals schon war ich diejenige, die andere motivierte, die darauf achtete, dass es anderen gut ging. Als Kind fand ich es schön gelobt zu werden, für schöne Dinge, für gute Leistungen, für vorbildliches Benehmen, für sittsames Verhalten und fürs Bravsein. Als sich das änderte, wurde ich nicht mehr gelobt, wurde für Sachen bestraft, die ich nicht getan habe. Aber weil ich niemanden verpetzen wollte, nahm ich das hin, schwor mir aber, dass ich selbst niemals ungerecht handeln würde. Geht gar nicht! Das habe ich bitter erfahren. Dennoch spielt mir mein Gerechtigkeitssinn immer noch heftige Streiche, macht mir Bauchschmerzen, wenn zum Beispiel meine Junioren ungerecht behandelt werden. 

Warum schreibe ich das? Weil dieses Mädchen auf dem Bild wieder rausmuss – an die Öffentlichkeit, nicht mehr verkrochen Daheim herumsitzen. Einfach leben soll! Es ist doch jeder wert, gesehen zu werden.

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Wollt ihr dem Mädchen einen Wunsch vom Zettel erfüllen? Oder kommentiert deren Gedanken, denn viel lieber als alle Likes der Welt, mag ich echte Kommentare!

Allgemein, Alltag, Behinderung, Gedanken

Krankenkassenbesuch & Pause

Pause

Welch ein Glück habe ich? Bei der Krankenkasse bin ich an eine Beraterin geraten, die fachlich und menschlich sehr kompetent ist. Der Kurantrag der Junioren und meiner ist nun auf dem Weg. Aber ich bin guter Dinge, habe ich doch im Vorfeld schon mit dem Fachleiter oder heißt es Bereichsleiter? – jedenfalls habe ich mit ihm gesprochen und quasi schon grünes Licht von ihm bekommen.

Es ist immer noch viel los – hier und in meinem Umfeld, die Junioren werden zum offenen Treff gehen, unser Hausarzt hat uns zugeraten. … aber ganz viel andere Dinge regeln sich nicht von allein. Meine Kräfte sind begrenzt. Ich brauche eine Pause, zumal ich heute tatsächlich zwei Betten waschen darf!

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19:48 Uhr | Zum Abend noch eine kleine Anekdote: Die Krankenkassensachbearbeiterin fasste sich während des Gesprächs hinter ihrer Plexiglasscheibe plötzlich an den Kopf, zog den imaginären Hut und sagte: „Wenn ich jetzt einen Hut hätte, dann würde ich den vor Ihnen ziehen!“ Das tat so gut und hat mich durch den ganzen Tag getragen!

Behinderung

kein Bett zu waschen

Welche ein Glück! Dieser Morgen war völlig entspannt. Falls jemand anderes dazu kommen würde, würde die Person sagen, dass der Morgen ein ziemlicher Stress war. Für mich ist das Alltagsroutine.

Alltag ist es auch, dass Carsten mir ein Loch in den Bauch fragt und gerade ist Covid-19 sein Hauptthema. Im Grunde genommen ist er gut informiert, ist aber noch verunsicherter als ich. Ein Helferfreund, der auch im offenen Treff dabei war, kommt nicht mehr dazu, weil ihm das Hygienekonzept nicht ausreichend genug erscheint. Jetzt bin ich beunruhigt und weiß nicht, ob ich die Junioren schicken soll. Wollen, hingehen wollen sie auf jeden Fall. Soziale Kontakte sind so selten, da nehmen sie – und ich auch – die wenigen die da sind, gerne mit. Aber was ist, wenn meine Kinder sich anstecken? Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll? Sollen wir uns wieder isolieren, freiwillig in Quarantäne gehen? Oder sollen wir auf Herdenimmunität hoffen? Je mehr ich über Corona und die daraus resultierende Krankheit lese, je unsicherer werde ich. Wie soll ich einen neuerlichen Lockdown schaffen? Wie schaffe ich es, meinen Junioren meine Angst nicht zu sehr zu zeigen? Wie halte ich, halten wir die Balance zwischen sozialer Isolation und guten Kontakten?

Es ist eine Gratwanderung! Daran bin ich gewöhnt, laufe ich eigentlich ständig auf Graten herum. Aber immerhin habe ich heute Morgen kein Bett waschen müssen!