Gedicht

habt ihr einen Titel dafür?

Die Kraft des Lebens
selbst gestalten.

Die Sonne
an der Seite.
Am Himmel keine
grauen Wolken.

Kraft des Lebens
aus der Erde.
Aus der Mitte
Meiner selbst.

Eine kleine Sonne
strahlt
so wird das Leben mit Haltung
erfolgreich gestaltet.

© petra ulbrich

Behinderung, Gedanken

unterwegs angekommen

Menschen, die ihre Behinderung verbergen, sind mit zweifach höherer Wahrscheinlichkeit ängstlich und fühlen sich mit vierfach höherer Wahrscheinlichkeit isoliert. Dies trägt zur Überlastung bei und kann die Burn-out-Waage zum Kippen bringen. Hinzu kommen finanzielle Zusatzbelastungen.

Raúl Krauthausen

Es ist ein Versteckspiel ohne Gewinner. Man hat die Illusion an eine Leistungsfähigkeit aufgebaut, die man nicht ohne körperliche und/oder seelische Kosten aufrechterhalten kann. Aber es ist schwer, zurückzurudern, die Maskerade aufzudecken und zu erklären, dass man in Wirklichkeit eine Behinderung hat, sich über seine Grenzen hinaus kaputt geschuftet hat und nun weniger leisten kann.

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Vorweg – ich bin angekommen in einem schönen Hotel. Müde bin ich sehr. Zum einen von der Autofahrt und zum anderen vom wunderschönen Oberschwaben. Bin schon einiges gelaufen! Ich genieße es sehr.

Im www. war ich auch schon und so komme ich zu den obigen Texten. Raúl Krauthausen hat etwas über den eigenen Ableismus geschrieben und ich als Mutter und eigene behinderte Person – denn Menschen im Aspergerspektrum sind auch behindert, werden behindert – also ich hatte beim lesen des Artikels ein Gefühl der Zugehörigkeit.

Behindere Menschen werden älter und je älter sie werden, umso schwieriger wird es die Behinderung zu akzeptieren. Der Kerle sagt zwar immer, dass er über den Dingen steht, aber seine körperliche Verfassung wird fragiler. Auch beim Töchting merke ich es sehr. Mir persönlich fällt die Pflege der beiden Junioren auch nicht mehr so leicht, wie noch vor 40 Jahren. Manchmal will ich es nicht wahrhaben …

… und genau deswegen genieße ich es jetzt mich verwöhnen zu lassen. Ich glaube, ich hab’s mir verdammt verdient!

P. S.: Ich habe noch kein einziges Foto gemacht!

Behinderung, Gedanken

unterwegs sein

Wie gedacht war ich gestern Abend wieder im eigenen Bett. Ziemlich müde, aber stolz. Dabei habe ich gar nicht viel gemacht. Frühmorgens die Junioren auf die Reise gebracht und dann mein Auto auf den Parkplatz und ich bin in die Bahn!
Das ist eine große Leistung. Bin ich es nicht gewohnt alleine unterwegs zu sein und schon gar nicht bahnfahrend. Und so habe ich gestern kaum was anderes als das gemacht. An einem Bahnhof habe ich mir noch ein Buch gekauft und bin weitergefahren. Alleine, ganz auf mich gestellt, ohne jemanden an meiner Seite. Auch wenn ihr sagt, dass das ja Pipikram ist, sage ich, dass das was besonderes ist. Denn ich mache das eigentlich nie!

Heute Mittag muss ich zur Ärztin und danach werde ich sehen, was ich mir noch zutraue. Einfach für mich – nicht so einfach!