Kuddelmuddel

angreifbar

Keine Ahnung was ich mache, ob ich weiter schreibe oder mich zurückziehe? Auf jedem Fall ist mir anonym signalisiert worden, dass ich mich doch nur zusammenreißen solle und dass Angst keine Krankheit ist. „Es gibt so viele Menschen, die berechtigte Angst haben müssten und keine haben, warum musst du deine so thematisieren?“ Damit wird meine Angst nicht ernst genommen, klein gemacht und mir ein schlechtes Gewissen eingeredet.

Sorry! Aber meine Angst ist nur eine Baustelle von vielen. Wo soll ich denn anfangen? Nebenbei ist da noch die Behinderung meiner Junioren. Und so ganz plötzlich hat sich die Essproblematik von Carsten auch nicht in Luft aufgelöst. Der Druck, dass er verhungern könnte, ist zwar raus, aber dennoch isst der Kerle nicht ausreichend und ich muss aufpassen, dass er genügend Nahrung bekommt. Dem Töchting geht’s gut, aber auch sie hat ständig Hüftschmerzen und wenn ich nicht an die Schmerzlinderung denke, dann tut das niemand. Auch sie isst nur, wenn ich ihr etwas hinstelle. Hunger und Durstgefühl haben beide nicht! Eigentlich bin ich dauernd sprungbereit! Unsere Situation so wiederzugeben, ohne dass es als Jammern und Wehklagen ausgelegt wird, ist verdammt schwierig. Denn es ist nicht nur Arbeit. Arbeit ist sogar das kleinste Problem…

Still werde ich nicht werden, auch wenn ich hier im Blog nicht die nötige Resonanz bekomme, die ich mir erhofft habe. Mein/unser Leben ist ein völlig anderes, als das, was ihr landläufig kennt.

Angst ist trotzdem etwas, was nicht einfach als Undiszipliniertheit angesehen werden kann. Angst kann ein Leben bestimmen und ich kämpfe hart, dass das nicht passiert!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

14 Gedanken zu „angreifbar“

  1. dergl sagt:

    Das, was du im Artikel zitiert hast „„Es gibt so viele Menschen, die berechtigte Angst haben müssten und keine haben, warum musst du deine so thematisieren?““ ist Whataboutism – das Wort heißt auch auf Deutsch so – und es passiert genau das, was du selber geschrieben hast, das passiert. Das musst du dir nicht bieten lassen. Du bist keine Dienstleistung, an der die Person sich ergötzen darf, auch wenn viele Leute gerade Blogs von behinderten Menschen damit verwechseln. Das darf man sich nicht gefallen lassen. Wenn sie unterhalten oder getröstet werden wollen, sollen die Leute Romane lesen, wenn sie solche Blogs wie deins lesen, müssen sie auch verstehen, was das soll. Und es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass Blogs und Soziale Medien für viele behinderte Menschen und auch pflegende Angehörige eine ganz andere Funktion haben als für nichtbetroffene Menschen. Unter anderem Krauthausen hat da, meine ich was zu gemacht, entweder er selbst oder eins seiner Projekte. Kollodzieyski hat sich da auch mehrfach zu geäußert. Man kann also wissen, wenn man hier kommentiert, mit welcher Erwartung man was lesen könnte. Man überlegt sich ja vor dem Kommentieren, ob man die Zeit aufwenden will und warum sollte man die Zeit für einen Kommentar aufwenden wollen für einen Blog, der eine:n gar nicht interessiert oder eine Bloggende, in die man sich nicht ein klitzekleines bisschen hinenversetzen will?! Außerdem ist ein Satz wie „Ich habe Angst“ oder Ähnliches ein aussagekräftiger, nicht anzuzweifelnder Satz.

  2. karfunkelfee sagt:

    Wer anonym bleiben muss, hat sehr viel mehr Angst vorm Leben als Du und sollte sich doch vielleicht mal endlich „zusammen reißen“ und sich trauen, seinen Namen unter seinen Seim zu schreiben. Anonym angreifen ist ja so schön bequem (und feige…)

  3. karfunkelfee sagt:

    P.S. Mein Like glänzt als Mutpunkt – für Dich!

  4. Lakritz und Schokolade sagt:

    Dieser anonyme Kommentar ist einfach nur erbärmlich. Da hat offenbar jemand in seinem/Ihrem Leben nicht genug Auferksamkeit bekommen und versucht sich diese nun im Nachhinein noch zu verschaffen – wenn nötig, auch mt solchen aggressiven Attacken auf dich. Wie traurig und bemitleidenswert! Wir kennen deine Situation, Petra, und stehen auf deiner Seite. Auch das scheint diese gehässige Person zu wurmen. Das ist nicht dein Niveau! Ich schicke euch eine kräftige Dreifach-Umarmung!

  5. Ursula sagt:

    Dein Artikel macht mich wütend – rasend – stocksauer.
    Natürlich nicht auf dich!!! (((piri)))

  6. freiedenkerin sagt:

    Lass dich ja nicht von einem anonymen Geschreibsel beirren oder gar einschüchtern!… Mein Tipp als Person, die im Laufe der letzten Jahre häufig mit solchem Gesindel zu tun hatte: Nicht öffentlich darauf reagieren.
    Ich grüße dich und die Junioren!

    1. Monsieurquirit sagt:

      Ich mag die Antworten hier, Wut und Mitmachen. Jeder Mensch hat Angst und Ängste und trotzdem ist es privat. Wie man damit umgeht ist Sache der Betroffenen. Das hat man zu akzeptieren.
      Wenn ich dich gerne lese, liegt das an der Offenheit und Natürlichkeit deines Schreibens.

      1. piri sagt:

        So ist es und ich mag die meisten Kommentare hier auch!

  7. starkbleibenblog sagt:

    Ich habe hier zum Glück meistens die Erfahrung gemacht, dass die Leute sehr verständnisvoll reagieren. Ausnahmen gibt es aber leider auch… es ist eben nicht jeder in der Lage nachzudenken, bevor er etwas schreibt und/oder sich in andere hineinzuversetzen.
    Nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen.

    1. Reni E. sagt:

      Wer ein Problem mit deinen Beiträgen hat, der muss sie ja nicht lesen. Anonym seinen Frust abzulassen zeugt von Unzufriedenheit und Feigheit.
      Alles Liebe
      Reni

  8. momfilou sagt:

    „Erbärmlich“ ist total das richtige Wort für so einen anonymen Kommentar.
    Wär ich eine Hexe würde ich den Schreiber verfluchen!!!
    Lieben Gruß aus dem verschneiten Bad Homburg
    Gerel

  9. Hostettler Nadine sagt:

    Ich will heute einfach nur ein grosses LIKE an jeden einzelnen der Kommentare pinnen !
    Liebe Piri, ich wünsche Dir Schneeflocken und Sonnenstrahlen voller Zuversicht und Wärme.

  10. kopfundgestalt sagt:

    Nein hör nicht auf, zu schreiben, auch von deinen Ängsten. Das wäre fatal.

    „Eigentlich bin ich dauernd sprungbereit!“
    Das drückt es doch aus.

    Viele können „Ohnmacht“ nicht aushalten, wenn sie davon lesen. Denn das rührt ja an die Potenz einer eigenen Ohnmacht!

  11. piri sagt:

    Dankeschön für all diese aufbauenden Kommentare! Bei jedem habe ich vor Freude ein paar Tränen verdrückt!

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