Da hatte ich einen Beitrag angefangen, über Betroffenheitsaktivismus – aber ich schreibe ihn nicht weiter. Es könnte mir als Dauerbeleidigsein ausgelegt werden, oder gar als Dauerjammerei und; ich müsste doch nur selbst was tun.
Der Spruch: Die Gesellschaft ist nun mal so!, der geht mir gehörig auf den Keks! Wer ist denn Die Gesellschaft? Das sind doch wir alle. Wir grenzen ab, wir grenzen aus. Ich auch und deswegen werde ich keine Steine schmeißen – sie könnten mich treffen. Absolutismen mag ich nicht und Vorverurteilungen hasse ich sogar. Warum wer wie handelt, das hat immer Gründe. Meistens sind sie fundiert, wenn auch nicht immer nachvollziehbar und gut. Menschen machen Fehler. Wenn jetzt zum Beispiel keine Freizeithelfer gefunden wurden, kann das ganz viele Ursachen haben. Dass mir persönlich nicht Bescheid gesagt wurde, auch. Ist nicht schön gewesen, liegt aber sicherlich auch an persönlichen Animositäten. Die Leute haben sich bemüht und ihr Möglichstes getan. Vielleicht ein bisschen zu spät.
Es ist nicht gut. Aber wer weiß das schon?
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Ich wollte auch über Familie schreiben, über vermeintliche und echte Freunde, über angeblichen Trost, der eine Backpfeife, über ein tolles Angebot, das leider nicht machbar ist und über die Tapferkeit der Junioren – aber diese kennt ihr ja schon.
Izzy sagt:
Ich sehe, dass du differenziert hinschaust: Menschen handeln aus Gründen, die man oft nicht sofort sieht, und trotzdem tut es weh, wenn man selbst betroffen ist. Dass du den Spagat zwischen persönlicher Enttäuschung und Verständnis für andere aufzeigst, finde ich sehr wertvoll.
Ich finde, du darfst solche Beiträge schreiben – sie regen zum Nachdenken an und zeigen, dass man Gefühle nicht einfach wegdrücken muss, um handlungsfähig zu sein. Danke, dass du diese Perspektive teilst.
piri sagt:
Handlungsfähig? Was bleibt mir anderes übrig?