Kleide mich in Liebe
denn ich bin nackt,
bin unbewohnte Stadt,
benommen von Lärm
taub von Trillern
trockenes Blatt im März.
Umhülle mich mit Freude,
ich wurde nicht geboren,
um traurig zu sein,
die Traurigkeit ist mir zu weit
wie ein fremdes Kleid.
Ich will wieder brennen,
den salzigen Geschmack
der Tränen vergessen,
die Löcher in den Lilien,
die tote Schwalbe auf dem Balkon.
Noch einmal mich wiegen
im wehenden Wind
schäumende Welle
Meer über den Klippen
meiner Kindheit
Sterne in den Händen
lachende Lampe auf dem Weg
zum Spiegel
in dem ich mich wieder schaue
heilen Leibes
beschützt
an die Hand genommen
vom Licht
von grüner Wiese und Vulkanen
das Haar voller Spatzen
Schmetterlinge sprießen
aus meinen Fingern
Luft nistet in den Zähnen
und kehrt zurück zur Ordnung
des Universums bewohnt
von Zentauren.
Kleide mich in Liebe
denn ich bin nackt.
mo sagt:
Liebe piri, leider bin ich viel zu weit weg. Ich täte Dir gerne meinen Mantel umhängen.
Wolfgang sagt:
Das Like musste jetzt sein, ein sehr schönes Gedicht.
karfunkelfee sagt:
Eines ihrer mir liebsten Gedichte.
Sonja sagt:
Schön ist das.