Gedanken

Euphrasia

Der Kerle hat eine Augenentzündung. Scheinbar stört ihn das nicht: Mama, ich sehe doch sowieso schon nicht viel, jetzt ist es eben noch verschwommen! Seinen Gleichmut (gibt es dieses Wort überhaupt?) bewundere ich, mich bringt diese vermutliche Bindehautentzündung aus dem Konzept. Seit fast 8 Minuten hänge ich in der Warteschleife seiner Augenärztin, denn online kriege ich erst Termine in Wochen.

09:48 Uhr – Wenn was passiert, dann ist es Gesetz, dass es mindestens noch einen Verbündeten hat. Unser Kühlkammeraggregat leckt. Ein Handwerker kommt morgen – so schnell geht es also auch.

… und mit des Kerles Augen gehen wir heute Mittag zum Augenarzt. Eine Viertelstunde warten hat sich schlussendlich gelohnt!

ziemlich unruhig

Mehr denn je, bin ich unruhig. Es prasselt so viel auf mich ein. Denn nicht nur das was oben steht, auch andere Unwägbarkeiten sind zusätzlich noch da. Die Zeitumstellung macht den Junioren zu schaffen, das Geburtstagsgeschenk, das ich für die Wunschtochter wollte, gibt es nicht und StäB ist richtig gut, bringt mir aber meine Tage völlig durcheinander!

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19:58 Uhr – Die Bindehautentzündung ist schlimm. Der Kerle sieht im Moment fast nichts. Und, er nimmt‘s gelassen. Mein Sohn ist spitze!

Veröffentlicht von piri

Ich bin ganz schön viel und ganz schön wenig, ich bin Mutter, Hausfrau und Dichterin in allen Lebenslagen. Im Autismus-Spektrum bin ich obendrein. In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ❤️ | ✨ Likes✨ sind okay, Kommentare sind herzlicher willkommen.

12 Gedanken zu „Euphrasia“

  1. Heidi-Trollspecht sagt:

    Gleichmut … ach Piri, da würde ich auch eine Portion davon nehmen. Und schön, dass dann doch alles so gut geklappt hat.
    Liebe Grüße von Heidi

    1. piri sagt:

      Weißt du Heidi, von Carsten kann ich ne Menge lernen.
      Liebe Grüße nach Franken

  2. Anne Seltmann sagt:

    Hallo liebe piri…

    ich kenne ja den Carsten nicht, aber ist nicht Gleichmut eine wertvolle Eigenschaft?
    Vielleicht nimmt er alles als gegeben hin, weil er es eh nicht ändern kann. Ich wünscht, ich könnte das auch manchmal.
    Eigentlich beneidenswert, die Haltung deines Sohnes!

    Liebe Grüße

    Anne

    1. piri sagt:

      Liebe Anne, du würdest Carsten lieben. Er ist einfach ein wundervoller Typ, der zudem ein großer Philosoph ist.
      Dämmerungsgrüße in den hohen Norden

  3. Trude sagt:

    Ich finde diese Warteschleifen bei Ärzten auch immer grauenhaft. Aber ohne Anruf ist an keinen kurzfristigen Termin zu kommen.

    1. piri sagt:

      Ohne direkten Anruf und auch mit ein bisschen Protege geht fast nichts mehr. Auch in den Nordwesten liebe Grüße

  4. Gudrun sagt:

    Gut, dass du so hartnäckig warst. Ich hoffe sehr, dass Carsten geholfen werden kann. Er ist so tapfer und erträgt so viel. Ich wünsche ihm gute Besserung.

  5. Wolf Jäger sagt:

    Das ist alles so schlimm geworden, mit den Ärzte – Terminen. Wenn’s dann nicht mal bei Kindern auf Anhieb sofort geht… Als geborener Ossi muss ich sagen: in der DDR war vieles erbärmlich, gerade was Medikamente und ärtztliche Hilfsmittel anging- aber ein krankes Kind mit Schmerzen kam IMMER zuerst an die Reihe. Aber ich habe das ja auch selbst schon erleben dürfen: Ich: Probleme und Schmerzen mit der Wirbelsäule- über eine Woche gewartet um einen Orthopäden Termin zu bekommen- jetzt warte ich auf’s neue Quartal um eine Verordnung zu bekommen, die ich dann einreichen muss und auf Genehmigung warte… „Zum Glück“ hab ich grad Corona- dann muss ich nicht arbeiten und hab keine Schmerzen. Ich bewege pro Schicht ein paar Tonnen Stahl mit den Händen…
    Besonders erfreut bin ich, wenn ich das Wort „reformieren“ höre: Das bedeutet ja nur, das wieder irgendetwas ersatzlos gestrichen wird…

  6. Margrit sagt:

    Jetzt habe ich Euphrasia gegoogelt, und oweh, da hatte ich ja in eine ganz andere Richtung gedacht. Gute Besserung!

  7. Amélie sagt:

    Die Euphrasia hab ich immer da.
    Dein Sohn ist ein Tapfermut.
    Dein Inneres ist eine Spiralgalaxie?
    Wie wunderbar, da werden Sterne geboren.
    Gute Besserung wünsche ich dem Philosophen.

  8. piri sagt:

    Die Augentropfen, die der Kerle bekommen hat, sind antibiotische.

    Ja, und man kann es so sehen, dass in meinem Inneren etwas entsteht, dass neu ist – spannend und anstrengend, aber allemal alles wert!

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