Nu, man muss das von zwei Seiten betrachten:
Wenn man jetzt so einfach – schwupps – in diese, deine, Situation geworfen wird, dann ist das eine schier unlösbare Aufgabe.
Wenn man aber, so wie du, da hineinwächst, dann kennt man es ja nicht anders. Die Automatismen entwickeln sich.
Als außenstehende Person ist es immer schwer. Für involvierte Person ist es auch schwer, keine Frage, aber eben anders. Anders schwer …
Der Ausspruch: – Ich glaube, ich könnte das nicht, was du tagtäglich machst! -, ist nichts mehr als eine Phrase. Die aber aber nicht negativ, sondern positiv behaftet ist. Sie soll ausdrücken, dass man größten Respekt vor deinem täglichen Alltag und den damit verbunden Schwierigkeiten hat.
Ich könnte mir so ad hoc auch nicht vorstellen, dass ich das schaffen würde.
Ich habe wirklich großen Respekt vor deiner Leistung!
Und ja, es ist eine Leistung! Es gibt eben bestimmt auch viele, die zwar in diese Situation hineinwachsen, aber denen sie eben nicht gewachsen sind. Und daher das Handtuch werfen.
Deine Junioren haben die beste Mama der Welt. (Eine Phrase – aber ernst gemeint und von Herzen kommend!)
❤
Danke für deinen so ausführlichen Kommentar! Ja, du bist nicht in der Situation und meine Frage ist auch hypothetisch. Was wäre wenn sind immer Fragen, auf die es nur momentbehaftete Antworten gibt.
Danke auch für den Respekt – das weiß ich sehr zu schätzen!
Ach, du meinst ich lebe nicht? Ich vegetiere dahin wenn ich meine Junioren versorge? Es ist okay, wenn man das, was ich mache – überhaupt Pflege – nicht machen will. Ich kenne Eltern, die können das nicht und ich verurteile niemandem deswegen.
Eine weitere Frage drängt sich mir auf: ist das Leben meiner Junioren, überhaupt das von behinderten Menschen, nicht lebenswert?
Als eine, die den Spruch kennt (auch wenn Psychiatriepflege ein anderes Kaliber ist, aber es gibt genug Leute, die meinen Ist doch nur ein bisschen den „Psycho“ bespaßen): Ich weiß, dass ich behinderungsbedingt den körperlichen Aspekt nicht könnte. Rein vom psychischen Aspekt oder dem sogenannten „Mental Load“ her vermute ich, dass ich das vielleicht kurzzeitig (!) könnte, je nach meiner eigenen Verfassung. Weil ich eben durch M. erfahren bin und das weitaus mehr ist als „bespaßen“ (auch wenn das ähnlich wie bei euch vielleicht niemand sieht).
Tauschen würde ich trotzdem nicht mit dir wollen.
Generell empfinde ich persönlich diesen Spruch oft als abwertend. Er suggeriert, dass die zu pflegende/betreuende/begleitende Person bzw. Personen eine Belastung sei(en). Ich vermag aber nicht zu sagen, ob das den Leuten, die ihn sagen immer klar ist. Wahrscheinlich ist es eher „gut gemeint, aber nicht gut gemacht“.
Du fragst, ob es jemand könnte oder nicht. Wenn das Leben mich da hingeführt hätte, dann würde ich es können. Eben, weil ich es können wollte, so wie du auch. Ich würde da reinwachsen wie du auch und das Bestmögliche tun.
„ich glaube, ich könnte das nicht“, las ich und betrachtete das Bild. Bunte Klekse und ein paar Striche… sieht gekonnt und interessant aus… aber vielleicht könnte ich das auch…
Dann sah ich, dass es um etwas anderes geht… was sein musste, konnte ich immer und da war so manches Unschöne mit dabei… Könnte ich? keine Ahnung… aber was wäre die Alternative? die Kinder weggeben? Das könnte ich nicht… Also, was blieb übrig? ich müsste können. Die Frage würde sich erübrigen…
Wie oft habe ich diesen Spruch schon gehört?
Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich noch immer keine richtige Antwort weiß.
Gemeint ist wohl, dass Respekt geäußert werden soll.
Ankommen tut bei mir, dass meine Kinder eine Zumutung sind und ich selbst schuld bin mit ihnen zu leben.
Und der oder die andere das auf keinen Fall wollen würde, sprich meine Kinder(oder zumindest das jüngere) schrecklich findet.
Es ist ein Lob, das auf Distanz geht. Irgendwo habe ich tatsächlich noch einen halb fertigen Blogartikel, der diesem zweifelhaften Lob gewidmet ist, vielleicht sollte ich den mal fertig schreiben.
Zu deiner Frage: Wären die Junioren meine Kinder, wäre ich ziemlich zuversichtlich es zu können. Auch wenn ich mir manches sehr verschleißend vorstelle.
Wünsche einen schönen Mittsommerabend.
Ein neues Wort hast du geschrieben: Lob, das auf Distanz geht, schreib den Beitrag fertig, je öfter darüber geredet wird, umso mehr ist dieses zweifelhafte Lob in den Köpfen und wird eventuell überdacht! Denn ein Wort ist schnell ausgesprochen und damit hat sich das Gegenüber gerechtfertigt und mögliche Hilfe wird im Keim erstickt.
Was ich darüber denke hast du oben bereits beschrieben …
Und ja… so ist es…
Du bist da „reingewachsen“
Ich bekam früher auch oft zu hören „Ich könnte das ja nicht… sooo viele Kinder…“ und meine Antwort war immer „Ich habe sie ja nicht auf einmal bekommen, sondern nach und nach… Ich bin da reingewachsen“
Und jetzt bekomme ich oft zu hören „Ich könnte das ja nicht, wie du mit deiner Krankheit umgehst…“ und nun antworte ich meistens „doch, das könntest du, denn der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“
ich weiß es nicht, aber da ich meine kinder liebe wie du deine, würde ich alles versuchen, dass ich es kann, dass ich sie versorgen kann und alles andere tun, was wichtig für die junioren ist.
aber ich denke, die müdigkeit und erschöpfung wäre zum teil gast bei mir und glaube, ich bräuchte jemanden, der mich öfter mal ablöst und ich mal einen tag weg kann um abzuschalten und mich zu erholen.
Müdigkeit und Erschöpfung sind, je älter ich werde, immer stärker präsent. Liebe ist aber der größte Antriebsmotor und das hilft über so manch schwere Phase hinweg.
20. Juni 2021 10:34 — 10:34
Nu, man muss das von zwei Seiten betrachten:
Wenn man jetzt so einfach – schwupps – in diese, deine, Situation geworfen wird, dann ist das eine schier unlösbare Aufgabe.
Wenn man aber, so wie du, da hineinwächst, dann kennt man es ja nicht anders. Die Automatismen entwickeln sich.
Als außenstehende Person ist es immer schwer. Für involvierte Person ist es auch schwer, keine Frage, aber eben anders. Anders schwer …
Der Ausspruch: – Ich glaube, ich könnte das nicht, was du tagtäglich machst! -, ist nichts mehr als eine Phrase. Die aber aber nicht negativ, sondern positiv behaftet ist. Sie soll ausdrücken, dass man größten Respekt vor deinem täglichen Alltag und den damit verbunden Schwierigkeiten hat.
Ich könnte mir so ad hoc auch nicht vorstellen, dass ich das schaffen würde.
Ich habe wirklich großen Respekt vor deiner Leistung!
Und ja, es ist eine Leistung! Es gibt eben bestimmt auch viele, die zwar in diese Situation hineinwachsen, aber denen sie eben nicht gewachsen sind. Und daher das Handtuch werfen.
Deine Junioren haben die beste Mama der Welt. (Eine Phrase – aber ernst gemeint und von Herzen kommend!)
❤
20. Juni 2021 10:42 — 10:42
Danke für deinen so ausführlichen Kommentar! Ja, du bist nicht in der Situation und meine Frage ist auch hypothetisch. Was wäre wenn sind immer Fragen, auf die es nur momentbehaftete Antworten gibt.
Danke auch für den Respekt – das weiß ich sehr zu schätzen!
20. Juni 2021 10:39 — 10:39
Ach, du meinst ich lebe nicht? Ich vegetiere dahin wenn ich meine Junioren versorge? Es ist okay, wenn man das, was ich mache – überhaupt Pflege – nicht machen will. Ich kenne Eltern, die können das nicht und ich verurteile niemandem deswegen.
Eine weitere Frage drängt sich mir auf: ist das Leben meiner Junioren, überhaupt das von behinderten Menschen, nicht lebenswert?
20. Juni 2021 10:49 — 10:49
Oh, oh, bitte nicht aufregen!
20. Juni 2021 11:02 — 11:02
Als eine, die den Spruch kennt (auch wenn Psychiatriepflege ein anderes Kaliber ist, aber es gibt genug Leute, die meinen Ist doch nur ein bisschen den „Psycho“ bespaßen): Ich weiß, dass ich behinderungsbedingt den körperlichen Aspekt nicht könnte. Rein vom psychischen Aspekt oder dem sogenannten „Mental Load“ her vermute ich, dass ich das vielleicht kurzzeitig (!) könnte, je nach meiner eigenen Verfassung. Weil ich eben durch M. erfahren bin und das weitaus mehr ist als „bespaßen“ (auch wenn das ähnlich wie bei euch vielleicht niemand sieht).
Tauschen würde ich trotzdem nicht mit dir wollen.
Generell empfinde ich persönlich diesen Spruch oft als abwertend. Er suggeriert, dass die zu pflegende/betreuende/begleitende Person bzw. Personen eine Belastung sei(en). Ich vermag aber nicht zu sagen, ob das den Leuten, die ihn sagen immer klar ist. Wahrscheinlich ist es eher „gut gemeint, aber nicht gut gemacht“.
20. Juni 2021 11:22 — 11:22
Ja, das ist so, wie immer! Gut gemeint, aber manchmal ist es eben nicht gut!
20. Juni 2021 11:11 — 11:11
Du fragst, ob es jemand könnte oder nicht. Wenn das Leben mich da hingeführt hätte, dann würde ich es können. Eben, weil ich es können wollte, so wie du auch. Ich würde da reinwachsen wie du auch und das Bestmögliche tun.
20. Juni 2021 11:21 — 11:21
Du sagst es. Genau so ist es!
20. Juni 2021 16:04 — 16:04
„ich glaube, ich könnte das nicht“, las ich und betrachtete das Bild. Bunte Klekse und ein paar Striche… sieht gekonnt und interessant aus… aber vielleicht könnte ich das auch…
Dann sah ich, dass es um etwas anderes geht… was sein musste, konnte ich immer und da war so manches Unschöne mit dabei… Könnte ich? keine Ahnung… aber was wäre die Alternative? die Kinder weggeben? Das könnte ich nicht… Also, was blieb übrig? ich müsste können. Die Frage würde sich erübrigen…
20. Juni 2021 16:26 — 16:26
Was wäre die Alternative? Ja, was? Der Gedanke gefällt mir nicht.
Es gibt einen Spruch: Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben! Daran ist sehr viel Wahrheit!
20. Juni 2021 22:53 — 22:53
Wie oft habe ich diesen Spruch schon gehört?
Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich noch immer keine richtige Antwort weiß.
Gemeint ist wohl, dass Respekt geäußert werden soll.
Ankommen tut bei mir, dass meine Kinder eine Zumutung sind und ich selbst schuld bin mit ihnen zu leben.
Und der oder die andere das auf keinen Fall wollen würde, sprich meine Kinder(oder zumindest das jüngere) schrecklich findet.
Es ist ein Lob, das auf Distanz geht. Irgendwo habe ich tatsächlich noch einen halb fertigen Blogartikel, der diesem zweifelhaften Lob gewidmet ist, vielleicht sollte ich den mal fertig schreiben.
Zu deiner Frage: Wären die Junioren meine Kinder, wäre ich ziemlich zuversichtlich es zu können. Auch wenn ich mir manches sehr verschleißend vorstelle.
Wünsche einen schönen Mittsommerabend.
21. Juni 2021 05:38 — 05:38
Ein neues Wort hast du geschrieben: Lob, das auf Distanz geht, schreib den Beitrag fertig, je öfter darüber geredet wird, umso mehr ist dieses zweifelhafte Lob in den Köpfen und wird eventuell überdacht! Denn ein Wort ist schnell ausgesprochen und damit hat sich das Gegenüber gerechtfertigt und mögliche Hilfe wird im Keim erstickt.
21. Juni 2021 21:57 — 21:57
Wird auf die To-Do-Liste gesetzt
21. Juni 2021 21:58 — 21:58
Super
21. Juni 2021 14:53 — 14:53
Was ich darüber denke hast du oben bereits beschrieben …
Und ja… so ist es…
Du bist da „reingewachsen“
Ich bekam früher auch oft zu hören „Ich könnte das ja nicht… sooo viele Kinder…“ und meine Antwort war immer „Ich habe sie ja nicht auf einmal bekommen, sondern nach und nach… Ich bin da reingewachsen“
Und jetzt bekomme ich oft zu hören „Ich könnte das ja nicht, wie du mit deiner Krankheit umgehst…“ und nun antworte ich meistens „doch, das könntest du, denn der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“
Liebe Grüße an dich und die Junioren
21. Juni 2021 18:27 — 18:27
Es ist doch so: Wir tragen so viel, wie wir auch tragen können! Liebe Grüße auch an dich und alles Gute.
21. Juni 2021 17:07 — 17:07
ich weiß es nicht, aber da ich meine kinder liebe wie du deine, würde ich alles versuchen, dass ich es kann, dass ich sie versorgen kann und alles andere tun, was wichtig für die junioren ist.
aber ich denke, die müdigkeit und erschöpfung wäre zum teil gast bei mir und glaube, ich bräuchte jemanden, der mich öfter mal ablöst und ich mal einen tag weg kann um abzuschalten und mich zu erholen.
21. Juni 2021 18:31 — 18:31
Müdigkeit und Erschöpfung sind, je älter ich werde, immer stärker präsent. Liebe ist aber der größte Antriebsmotor und das hilft über so manch schwere Phase hinweg.