Kuddelmuddel

3 Schnäpse und eine Spritze

Zäumen wir das Pferd von hinten auf, vom Abend zum Frühstück! Doch zum besseren Verständnis, chronologisch.

Aufgestanden bin ich mit überblähter Lunge – nichts, oder nur sehr wenig ging raus. Dampflokbergfahrt war angesagt, mit Puls auf 130, aber mit gutem normalen Blutdruck. Kopfweh und Kotzen – kurz gesagt, nüscht los.

Nach dem Kaffee Sauerstoff, liegen im Schwesternzimmer und die Option auf eine vorzeitige Abreise. Aber fahnenflüchtig wollte ich nicht sein, zumal wir heute Abschied feiern wollten. Tja, da hab ich eben wieder hoch dosiert Kortison gespritzt und alle Anwendungen gestrichen bekommen. Nach Mittags- und Nachmittagsschläfchen konnte ich halbwegs durchatmen und beim Italiener lecker essen. Hauptspeise, Grappa, Tartuffo, Grappa – dann mussten wir zurück in die Kurklinik. Dort gab es keinen Grappa, aber Williams…

Jetzt schnaufe ich nicht, habe die nötige Bettschwere, mein Notfallspray neben mir und morgen ganz früh einen neuerlichen Spritzentermin für das Teufelszeug – schlaft besser, als ich und vergesst den Traum vom Essiggemüse. Donnerstag fahr ich heim und Freitag stehe ich bei meinem Pneumologen auf der Matte. Alles wird gut!

Kuddelmuddel

Nebel

… und atemlos durch den Tag!

Kuddelmuddel

Liebenzeller Terrassengeschichten

Mitternacht ist längst vorüber, Heinz Rudolf Kunze singt für mich schon seit mindestens 2Stunden und ich frage mich: Was will ich eigentlich? Wer bin ich? Bin ich wirklich die, die ich vorgebe zu sein?

Mit der Gewissheit, dass ich endlich meinen toten Mann loslassen muss, gucke ich in den wolkenverhangenen Nachthimmel, sehe kurz die ISS aufblitzen, winke gedankenverloren nach oben, bete bittend um mein Seelenheil und einen Schlaf voller süßer saurer Gurkenträume. Nachts ist es gar nicht so still und dunkel, wie man immer meint …