… ist der Sachverhalt, dass Menschen jemanden Achtung, Bewunderung und Respekt entgegenbringen. Wertschätzung erfahren behinderte Menschen nicht immer und wenn sie zudem auch noch kleinwüchsig sind – der Kerle misst einen knappen Meter und wiegt inzwischen 13 kg (hab ich gestern schon erzählt), das Töchting ist 120cm groß und wiegt das doppelte vom Bruder – wenn sie eben zusätzlich sehr klein sind, werden sie übersehen. Oder es wird über sie hinweggeguckt. Selbst sehen sie, in Menschenmassen – deswegen gehen wir leider auch nicht auf Demos – nur Bäuche oder Ä….e. Nicht unbedingt erstrebenswert! Wenn denn tatsächlich mal jemand mit ihnen spricht, dann ist das oft in einer höheren Sprachfrequenz, so als ob man mit Kleinkindern sprechen würde. Auch der Wortschatz wird begrenzter. Gerade mit Carsten kann man sich gut unterhalten, sobald man sich auf seine Ebene begibt. Leider ist es so, dass, wenn ein großer Erwachsener dabei ist, mit diesem, der hinter dem Rollstuhl steht gesprochen wird. In etwa so: „Darf der kleine Mann auch ein Eis essen?“ Mir sträuben sich regelmäßig die Nackenhaare auf – nicht wegen dem Eis, wegen dem übersehen werden. Oder, der Rollstuhl meiner Tochter steht mit ihr zusammen im Weg. Die Kundin kann nicht an die Käsetheke. Dass Wiebke selbstständig Käse kaufen möchte, kommt der Dame nicht in den Kopf. Sie fasst die Schiebegriffe an und schiebt das Töchting kurzerhand an die Seite…
… jetzt pocht mein Herz in der Halsschlagader. Wertschätzung ist die Überschrift. Aber bitte jedem, auch den kleinen, den großen, den behinderten und eigentlich allen Menschen gegenüber!
Wer dich nicht schätzt, schätzt dich falsch ein.
16. Februar 2025 11:55 —
Das ist für mich ganz klar, egal ob behindert oder nicht, ob gross oder klein.
Ich muss sagen, mit Behinderten habe ich keine Erfahrung. Aber dass gleiche gilt ja auch für Kinder. Die werden oft übergangen. Ich halte es so, dass ich mit den Kindern „verhandle“ und gehe nicht über die Eltern. Das klappt immer. Nur einmal kam eine Mutter und meinte, ihr Sohn hätte dadurch einen Schaden erlitten. Der war weiterhin der frechste im Quartier und die Mutter hat nie mehr mit mir gesprochen
16. Februar 2025 13:39 —
Auch wenn es nicht immer klappen würde, es ist besser mit statt über eine*n zu sprechen!
16. Februar 2025 13:24 —
Ich kann nachvollziehen, wenn es aus verschiedenen Gründen „Berührungsängste“ gibt. Menschen fühlen sich überfordert. Alles was sich alleine schon optisch von der Masse unterscheidet, wird lieber ignoriert. Jemanden ungefragt auf Seite zu schieben geht aber gar nicht, leider lese ich viel zu oft davon. Da fehlt es nicht nur an Wertschätzung, da mangelt es offensichtlich auch an guter Erziehung.
Meine Tante Elizabeth, ich schrieb mal was von ihr, kam als gesundes Kind zu Welt, erkrankte aber im Kleinkindalter an einer Hirnhautentzündung. Seitdem war sie sowohl körperlich als auch geistig beeinträchtigt. Für uns Kinder war das ganz normal, vielleicht habe ich gerade deshalb heute einen anderen Blick auf Menschen mit eben solchen Beeinträchtigungen.
Meine Frau hat vor etlichen Jahren in einem Wohnheim für geistig beeinträchtigte Menschen gearbeitet. Dort gab es einen, der hatte einen Unfall. Er wurde von einem Boot überfahren. Mein Schwiegervater saß seine zweite Lebenshälfte im Rollstuhl, weil im als Forstwirt ein Baum in den Rücken gestürzt ist. Fremdverschulden.
Wir alle sind jeden Tag nur einen Wimpernschlag, einen unaufmerksamen Moment oder eine kleine Hirnblutung davon entfernt, selbst zu Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu werden. Wir sollten alle mehr Wertschätzung aufbringen für die Betroffenen und Respekt für diejenigen, die jeden Tag dafür sorgen dass auch solche Menschen am Leben teilhaben können.
16. Februar 2025 13:32 —
Dankeschön für diesen deinen Kommentar. Er tut mir gut und bestätigt mich. Willkommen bei mir.
16. Februar 2025 14:51 —
Der Schlusssatz „Wer dich nicht schätzt, schätzt dich falsch ein.“, liebe piri, sagt schon alles!!!
Jeder Mensch hat Wert, unabhängig von äußeren Maßstäben. Wer das nicht erkennt, macht einen Fehler – nicht die Person, die übersehen wird. Es ist Zeit, nicht nur hinzusehen, sondern wirklich zu sehen.
Hab einen schönen restlichen Sonntag!
Liebe Grüße
Anne
16. Februar 2025 18:14 —
Liebe Anne, es ist höchste Zeit! Ich überlege, ob ich ableistische Kommentare kommentarlos lösche.
Abendgrüße in den Norden
16. Februar 2025 23:14 —
Tu das, unbedingt. Wisch und weg.
16. Februar 2025 21:58 —
Miteinander geht nur auf der gleichen Ebene, sonst hat sich eins überhoben zur Überheblichkeit. Mit Wertschätzung kann ich nicht so viel anfangen, niemand soll meinen Wert schätzen. Liebe, das wärs, oder nicht?
17. Februar 2025 06:42 —
Wir müssen nicht auf gleicher Ebene sein, da möchte ich dir widersprechen. Respekt sollten wir haben. Und meiner Meinung nach hat Wertschätzung nichts mit Wert taxieren zu tun – kann mich aber irren. Liebe, Liebe ist immer schön. Aber was geschieht alles aus Liebe?
16. Februar 2025 23:15 —
Ich finde auch, „wer dich nicht schätzt, schätzt dich falsch ein“ ganz wunderbare Zusammenfassung.