Aufgewacht – nein, nicht aufgewacht mit diesem Beitrag – die Formation ist einfach schön farbenfroh und macht gute Laune!
Ob es denn nun endlich regnet? Ich wünsche es mir so sehr – heute wird Faultag und Faultag mit Sonnenschein ist auch schön, macht mir aber mehr Arbeit. Der Kerle hat Besuch eingeladen, nachdem er erfahren hatte, dass wir blau machen. Gefragt hat er mich nicht – ist sein Besuch, sagt er. Das Töchting liegt seit über einer Stunde schon wach und wollte ausschlafen: meine Augen gehen nicht mehr zu! Mein Morgen ist perdu, hab ich eigentlich schon mein Asthmaspray genommen? Kaffee ist auch kalt, dafür hat Wiebke warmen Kakao im Bett!
Noch immer kein Regen. Der Nachbar zur linken Seite wässert und schielt auf meine braunen Halme vor der Terrasse. Soll ich mal den Rasensprenger aufstellen, fragt er mich. Danke nicht nötig, das wird schon wieder. Sieht aber nicht gut aus. Du auch nicht, denk ich mir und würde ihn am liebsten mal auf mein Sofa setzen und mit ihm Kaffee trinken. Keine Zeit, muss schaffen, sagt er und ist hinter dem nächsten Busch verschwunden, Unkraut vernichten.
Mutter und Tochter von der anderen Seite führen ihre Hunde aus. Sehen mich nicht. Sehen auch nicht, dass mir der Rollstuhl kippt und ich ihn grad noch halten kann. Soll ich dir helfen, fragt sie, als Wiebke schon wieder fest im Sattel sitzt …
völlig unsortiertes Kuddelmuddelgedankenchaos
B. sagt:
Das Bild ist atemberaubend.
Izzy sagt:
Pausesuchend. Selbst das Wetter „arbeitet nicht mit“.
Tee? Kaffee? 1 Tasse oder gleich eine ganze Kanne?
Lustig, dass sich der Rosettenebel im Sternbild Einhorn befindet.
piri sagt:
Weder Kaffee noch Tee. Stattdessen Sirupwasser mit Ingwer und ein Déjà vu von vor mehr als fünf Jahren. Mitten in der Coronazeit, nach meinen multiplen Organversagen (kein COVID). Damals hatte ich nicht so viel Angst – damals hatte ich doch tatsächlich mehr Zuversicht!
Izzy sagt:
Das lässt mich gerade innehalten… was ist vor mehr als fünf Jahren passiert?
piri sagt:
Kürzestfassung:
Im Herbst 2019 begann ich andauernd zu husten, schob es auf meine Lungenerkrankung/Lungenemphysem und war deswegen in Behandlung. Asthma hatte ich schon immer und Atemnot auch. Lungenentzündungen waren nicht selten und mit Kortison und Antibiotikum habe ich auch alles im Griff gehabt. So dachte ich. Aber im Januar 2020 sollte ich ja sowieso zur Reha fahren. Husten über Wochen. Anfang Januar wollte ich mir vom Lungenarzt das okay holen, dass ich auch rehafähig bin. Das Okay bekam ich nicht. Stattdessen eine dringende Einweisung in die Lungenklinik. Für die Junioren war während der Reha-Zeit gesorgt, sie sollten in eine Kurzzeitunterbringung.
Verdacht auf TBC. Isolationszimmer. Verdacht hat sich nicht bestätigt, allerdings doppelseitige Lungenentzündung und der untere Teil beider Lungen voller Lungenbläschen. Antibiotikum ohne Wirkung. Mir ging es immer schlechter, die Leber wurde von den Medikamenten angegriffen. Das Herz, das eh immer stolpert – was im normalen Leben nicht schlimm ist – muckte, mein Magen revoltierte, aber was gravierend war ist, dass meine Nieren ausfielen – multiples Organversagen, lebensbedrohlich und wirklich sehr dramatisch. Ich war desorientiert, eine zeitlang im Koma und als ich wieder einigermaßen klar war, hatte ich einen Shaldon-Katheter und war Dialysepflichtig. Der Bluterguss an der rechten Niere war Handballgroß. Die Lunge war komplett vereitert und ich sah Ameisen die Wände herunterkrabbeln.
Mit Blaulicht in die Uniklinik Heidelberg und fünf Minuten vor meinem Geburtstag – den es nur alle 4 Jahre gibt – mit Blaulicht auf die Intensivstation.
Vom Januar bis April in verschiedenen Krankenhäusern. Ich hatte mehr als einen Schutzengel und großes Glück. Ich brauche keine Dialyse mehr, habe zwei Zweidrittellungen und bin dem Tod von der Schippe gesprungen.
Trude sagt:
Ach je – das wusste ich gar nicht.
Multiple Organentzündung hatte ich mal. Ist auch kein Spaß.
piri sagt:
Einseitiger Nierenausfall, Leberentzündung/versagen, Darmprobleme, Herzrhythmusstörung, beidseitige Lungenentzündung, Sepsis etc pp – war kein Spaziergang!
B. sagt:
Da hast du ja was durch gemacht.
frau frogg sagt:
Schön vielsagendes Kuddelmuddel 😉 Ach, die Nachbarn!