Gedanken, Kuddelmuddel

warten auf den Regen

Einen leichten Landregen wünsche ich mir nach diesem glühenden Tag. Sieht nicht so aus, noch sind außerdem der Wohnung 33°C. Innerhalb 26°C – viel zu warm. Dennoch habe ich kalte Füße. Verstehe einer, der will!

Weiße Wolken spickeln  durch die Oberlichter. Käse habe ich zu wenig in Lustenau gekauft – guten Sennerkäse, oder Blümleskas und den Marillenschnaps habe ich blöderweise verschenkt. Nur nen Tropfen Kirschbrand hab ich noch. Jetzt weiß ich auch warum er schon so lange im Schrank steht, der schmeckt mir nämlich nicht. Aber wegkippen wäre eine Schande, so opfere ich mich!

Der Regen lässt auf sich warten. Für den Garten bräuchte ich’s nicht mehr, der nette Nachbar hat gesprengt. Zur Abkühlung wär‘s allerdings grandios…

Alltag, Behinderung, Familie

frieren im Sommer

Heute friere ich. Wir sind alle viel zu luftig angezogen, tragen keine Socken und nasse Füße nach dem Sturzregen laden die Erkältung geradezu ein. Der Kerle hustet: „Mama, was ist das für ein Sommer?“ Ich hole das Handtuch und rubble ihn warm. Das Töchting will nicht angefasst werden: „Lass mich.“ sagt sie und zieht sich das nasse T-Shirt alleine aus, verlangt ein neues und den ‚Kuschelpullover‘. Mir selbst ist inzwischen wieder warm, kann mich aber noch nicht umziehen, weil Carsten bibbernd an der triefenden Hose zerrt. Habt ihr schon mal einen zitternden Menschen mit Spastik in den Beinen ausgezogen – gestaltet sich nicht einfach und wenn er auch noch motzt, dass das Wetter kacke, doof und – nee, ich sag die Wörter nicht – ist, dann macht das keinen Spaß. Er sitzt endlich eingemummelt in der Decke vorm Tablett. Wiebke singt und trinkt warmen Pfefferminztee und ich zieh mir Socken an…

Behinderung, Junioren, Kuddelmuddel

es regnet

Es regnet
Gott segnet
die Erde wird nass

Es regnet sutsche vor sich hin – herrlich! Die Pflanzen freut‘s. Meinem Töchting nicht – denn, sie könnte ja nass werden! Tatsächlich tröpfelt es nur noch, als der Malteserbus vorfährt. Ihr müsst wissen, meine Tochter ist aus Zucker und schmilzt sobald sie mit Regen in Verbindung kommt! Außerdem ist es empfindlich kalt, ca. 20°C und da braucht sie mindestens eine lange Hose, wenn nicht noch einen Pullover. Der Kerle zu ihr: „Sag mal das ist doch nur peripher, ändert sich doch ganz schnell wenn die Sonne wieder rauskommt!“ Ich habe den Mund nicht mehr zubekommen und auch darüber hat er lachen müssen.

Dem Kerle geht’s grad phasenweise ein bisschen besser, immer dann, wenn er ausreichend Nahrung gegessen hat. Jetzt wünsche ich mir nur noch, dass er das auch selber so sieht.

„Du Mama, ich habe in der Werkstatt erzählt, dass wir am Wochenende endlich einen Auftritt haben. Alle sind begeistert, aber wahrscheinlich kann keiner kommen. Das ist irgendwie gemein!“ Mein Töchting ist traurig und der Kerle sagt dazu gar nichts. Schade ist das! Allerdings liegt es nicht nur daran, dass niemand eine Iklusionsband sehen und hören will, auch daran, dass so wenig Werbung dafür gemacht wird.