Innere kleine Kampfansage! Und dranbleiben, auch wenn ich immer mal wieder scheitere. Das alles ist nicht einfach.
Schon eine ganze Weile schleiche ich um diesen Beitrag herum – ich könnte ja den Staubsauger nehmen und endlich mal das Staubwolkengebilde in meinem Schlafzimmer beseitigen. Ich habe es versucht! So schwer ist das doch nicht, werdet ihr denken – doch, denn woanders, auf dem sogenannten Markplatz, sprich, im eigentlichen Wohnbereich ist auch KlarSchiff zu machen und das geht vor.
Scham ist dabei. Was denken die wenigen Menschen, die zu uns kommen? Vordergründig ist aufgeräumt, alles hat seinen Platz und ästhetisch sieht es auch gut aus. Meinen Ansprüchen genügt es dennoch nicht. Ich sehe den Staub unter der Heizung und mache die Schubladen auf, entdecke dort das Kuddelmuddel und sehe mich! Äußerlich tipptopp und innen drin ein unsortierter Haufen Angst.
In der Tagesklinik, so denke ich, sehen sie mich nicht als ganzen Menschen, sehen nur die vermeintliche Depression und Angst, sehen nicht – können es vielleicht auch nicht, weil sie gar nicht daran dachten, dass ich im Autismus-Spektrum sein könnte – meinen Wunsch nach endlich einer Diagnose zu eben diesem Spektrum zugehörig zu sein. Natürlich ist die Zukunftsangst riesig und ich fühle mich dort (bedingt) wohl, aber was ist, wenn ich nach der Zeit wieder in den normalen Alltag rutsche und nichts hat sich an den Rahmenbedingungen geändert?
Da hilft mir ab Mittwoch vielleicht eine Haushaltshilfe das äußerliche Chaos zu ordnen. Aber will ich wirklich, dass eine wildfremde Frau in meinen intimsten Räumen putzt? Was sieht sie, was sie nicht sehen soll? Was denkt sie von mir? Andere Menschen stören mich im privaten Raum. Es macht mir Stress. Kann ich das aushalten? Ein großer Konflikt und ich weiß keine Lösung, außer, dass ich mich einlassen muss!