Gedanken, Junioren

so ist es

So ist es eben das Leben seit jeher, alles gehört dazu: Leid und Trennung und Sehnsucht. Man muss es immer mit allem nehmen und alles gut und schön finden.

Rosa Luxemburg

Bis auf die Tatsache, dass ich mir die Ohren abtelefoniere – aus verschiedensten Gründen – passiert hier, außer Hustenattacken, nicht viel. Noch gewinne ich, aber die Junioren holen auf und können (fast) schon genauso bellen, wie ich. Was sagt Rosa Luxemburg? Man muss es immer mit allem nehmen und alles gut und schön finden.

Ich habe ein neues Festnetztelefon, habe unser WLan neu eingerichtet, mein Schlafdefizit ist gigantisch, auf dem Handy habe ich eine, mir einmal sehr wichtige, Familie komplett gesperrt – zusätzlich zu dem, ach so christlichen heiligen Freund – und ich fühle mich gut damit!

Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren, Kuddelmuddel

Empfindsamkeiten


Zwiegespräch

Kopf – was ist los?
Herz – keine Ahnung.
Kopf – ein Tief?
Herz – ja, vielleicht. einfach traurig, irgendwie.
Kopf – hm.
Herz – allein.

Kopf – du.
Herz – ja?
Kopf – weißt du was ich denke?
Herz – hm?
Kopf – du weißt es also?
Herz – …ich will es aber nicht hören.

© petra ulbrich

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Mein großer Weihnachtswunsch wird sich nicht erfüllen. Am besten ist es sowieso, dass ich mich ins hinterste Eck verziehe, dann rassele ich mit niemanden zusammen. Störe auch keinen mit meinem Husten und am g’scheitesten ist es, ich gucke Richtung Ecke, dann sehe ich weder die mitleidvollen Blicke, noch die, die mir vorwerfen mit dem Husten doch lieber Daheim geblieben zu sein. Wenn, dann jemand Wiebke einfach rückwärts zieht und Carsten auf die Seite schiebt, ohne mit ihnen geredet oder auch nur Blickkontakt aufgebaut hat, dann werde ich böse. Diese Menschen wollen auch nicht einfach völlig unvermittelt durch die Gegend geschoben werden. Wenn ich dann noch höre, wir sollten uns nicht so anstellen, dann platzt mir der Kragen. Wenn es dann auch noch Menschen sind, die die Junioren kennen, dann kann ich auch schon mal anfangen im öffentlichen Raum zu weinen. Ich finde es unverschämt, wie mit behinderten Menschen umgegangen wird. Nicht, dass generell über deren Köpfe hinaus über sie gesprochen wird – nein, jetzt werden sie auch noch wie Möbelstücke durch  den Raum gerollt – bei einer kirchlichen Veranstaltung!

Sicher, ich bin seit Wochen krank und jetzt so langsam am Ende meiner Belastbarkeit angekommen. Immer noch gibt es keine Hilfe! Inzwischen bin ich körperlich sehr krank, habe ca fünf Kilo abgenommen und was ein fester Stand ist, weiß ich nicht mehr. Ich packe das! Wir packen das! Aber was ich gar nicht gebrauchen kann ist, wenn mir auch noch zusätzlich Knüppel zwischen die Beine geworfen werden …

Behinderung, Familie, Gedanken, Kuddelmuddel

mal gucken

Gehe so weit du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.

Um bei dem Bild zu bleiben, ist gerade viel Nebel. Weit kann ich nicht gucken – nur bis zum nächsten Wäschesack den Carsten aus der Werkstatt mit heimbringt. Heute waren es zwei! Weiter geht das zur Waschmaschine. Und dann kommt der Gedanke, wie ich in den Kerle etwas reinbekomme, das auch drinbleibt.

Baustellen zu genüge. Das Töchting hat „Pipiprobleme“, ich huste beziehungsweise belle neuerlich und habe juckende Pusteln unterm Fuß  vom Kortison. Inzwischen weiß ich, dass das eine ausgewachsene Urtikaria ist. Alles nichts im Vergleich zum Nichtessen und Kotzen des Kerles.

Entschuldigung

… ich will euch nicht brüskieren. Ich glaube, ich halte mal für eine Weile meine Klappe und bleibe alleine mit meinen sehr nachdenklichen Gedanken und belästige niemanden mehr mit meinen Problemen.

Diese sind, für Außenstehende, sowieso nur mit äußerster Mühe nachvollziehbar.

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