Schlagwort: Familie

Tagebuchbloggen | keine Unterhaltung

Ohne Wecker bin ich wieder einmal zu früh aufgestanden! In der Nacht war für mehr als eine Viertelstunde, so gegen halb vier, ein heftiger Radau am Himmel. Rausgeguckt habe ich nicht, dazu war ich zu träge. Die Rotorblätter eines Hubschraubers drehten sich fast auf der Stelle überm nahen Wohngebiet. Was sie wohl gesucht haben? Möglicherweise Banden, die mit dem Vollernter durch die Weinberge fahren und dort die Trauben klauen. Diese Unsitte greift mehr und mehr um sich. Es geht los – die Weinlese beginnt! Befreundete Wengerter suchen Erntehelfer, ein Knochenjob!

Der Kerle hustet mehr als sonst. Ein bisschen hört sich’s an, wie bellen. Mich beunruhigt das, ist doch nach der Freizeit ein Teilnehmer positiv auf Corona getestet worden. Mein Kopfkino rattert. Ausgerechnet der Kerle? Hoffentlich nicht. Aber gestern hat er schon gespuckt und war schlapp. Ernsthaft, ich habe Angst! Mein Sohn wiegt 12,5kg bei einer Körpergröße von knapp einem Meter. Er isst nicht genug… Wir wollen in 14Tagen zur Mutter-Kinder-Kur fahren, das können wir knicken, wenn irgendjemand von uns Corona bekommt, und wenn’s den Kerle trifft, dann wird’s (das weiß ich jetzt schon) dramatisch. Ich möchte nicht dran denken, demungeachtet kreisen meine Gedanken ständig darum. 

Schnell noch einen Kaffee, dann die helle Wäsche in die Waschmaschine, T-Shirt bügeln, draußen Kübel begießen, vielleicht für mich noch ein paar Seiten lesen; vom arroganten Porschefahrer und Loftbesitzer, der gehörig auf die Schnauze fällt. Doris Knecht schreibt locker, flockig und haargenau.

 

David Cassidy

Lebt der eigentlich noch? Nee, tut er nicht! Ich muss zugeben, ich war dann doch ein bisschen verknallt in David Cassidy; er sah so toll aus, da konnten die Jungs in meiner Klasse nicht mithalten. Aber das war‘s dann auch schon, denn die Musik fand ich schnulzig. Ich mochte die kreischenden Mädchen nicht und wollte auf gar keinen Fall dazugehören. Jetzt weiß ich, dass ich das auch gar nicht gekonnt hätte – ich war nie so schön wie sie, hatte nicht die richtigen Klamotten an und sprach auch komplett anders. Hinter der Hand haben sie getuschelt, dass ich arrogant bin, ja sogar überheblich. Ich dachte, das lag daran, dass mein Vater unser Lehrer war. Heute ahne ich, dass es daran nicht gelegen hat. Meine Geschwister hatten diese Probleme nämlich nicht!

Manchmal denke ich schon verklärt an meine Teeny-Zeit zurück – immer dann, wenn ich mit älteren Freunden zusammen war. Gleichaltrige konnten mit mir und ich nichts mit ihnen anfangen. Wie gehts euch? Habt ihr gute Erinnerungen an eure Jugendjahre? Vielleicht sogar an die Partridge Family?

Schlag halb sechs

Ich kauf den mal,
sagte ich zu mir.
Aber warum will ich das?
Hab ich nicht schon genug?
Vermutlich ja, aber das Falsche.
Glück kannst du nicht kaufen,
Einsamkeit nicht verkaufen.
Gekränktsein scheint ein Massenphänomen zu sein […]

Was für Gedanken morgens
durch den Kopf gehen?
Vorm Aufstehen der Junioren.
Das Töchting singt ihre Lieder,
der Kerle brummt im dunklen Zimmer.
Was bringt der Tag?
Zaghaft
– aber das will keiner wissen –
startet er!

© petra ulbrich

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