Seit einer Woche bin ich im Overload innerlich am Beben. Menschen im Autismus-Spektrum können mit Stress nur schwerlich umgehen. Die Geburtstage der Junioren sind so etwas. Geschenke kaufen für Menschen, die schon alles haben oder diese mangels kognitiver oder körperlicher Fähigkeiten nicht benutzen können, ist verdammt nicht einfach. Dann kam auch noch der Bandauftritt dazwischen, der mit viel Enthusiasmus gemeistert wurde, aber hundsmiserabel organisiert war.
Mein großes Auto hatte ich total verkeilt auf den engen Hinterhof des Clubs geparkt. Die Rollis ließen sich ausladen, die Junioren auch. Aber ich war fertig. Und dann erzählt mir meine Begleitung, dass ich doch nur so und so und so einschlagen muss, aber vorne bitte aufpassen und hinter dir steht ein fetter Benz!
Des Töchtings Rollstuhlbremsen machten kurz darauf gar nicht mal so leise PLPP und die Führung war entzweigebrochen.
Es ging grad so weiter. Oftmals Kleinigkeiten. Für neurodivergente Menschen kein Kokolores – für mich noch ein bisschen was drauf. Auf jeden Fall bebe ich. Die Anspannung ist gigantisch. Auch mit den Gästen. Ich stand drei Tage in Habachtstellung, angespannt, nur nichts falsch machen. Autisten möchten 100% geben – immer und jedem und es allen recht machen. Allen, auch dann wenn deren Interessen auseinanderdriften…
Jetzt sind alle Gäste weg. Wiebke zieht sich selber aus, so gut sie es eben kann, Carsten sitzt eingekuschelt im Bett, spielt Lego und hat schon ein paarmal nach einem bestimmten Baustein gerufen, der weggeflutscht ist. Die Küche sieht aus, wie… egal, jedenfalls unaufgeräumt. Mein Kopf schwirrt, es bebt! 10 cm überm Boden schweben, langsam auf den Abgrund zu. Da steht hoffentlich mein Bett!
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Manchmal finde ich die Beitragsvorschläge von WordPress doch ganz gut – guckt mal hier, da steht was vom Schalter im Kopf.