Alltag

Smalltalk

Ich hasse Smalltalk! Oh ja, ein großes Wort. Ich sehe die Notwenigkeit nicht ein, belangloses Zeug zu reden. Übern Gartenzaun hinweg: Ach, es ist Herbst. Es wird kälter. Wir müssen jetzt auch so langsam die Heizung anstellen. Meine Tochter hat die Biberbettwäsche wieder aus dem Schrank geholt. Morgens ist es noch ziemlich dunkel. Nicht mehr lange, dann ist es abends früher dunkel. Zeit für Kerzen … etc pp.

Ich flüchte wenn die beiden Damen zusammenstehen und gestikulieren. Schön finde ich es dennoch nicht. Bekomme ich so auch nichts mit, was wirklich wichtig für die Nachbarschaft ist. Aber dieser Klatsch und Tratsch über den neuen Freund bzw. Liebhaber der jungen Witwe interessiert mich nicht. Und ob Gerlinde nun ein neues Teeservice hat und dass das absolut scheußlich aussieht und ob sie es überhaupt braucht, da sie ja fast nur Kaffee trinkt, das will ich gar nicht wissen. Gerlinde lädt mich nicht zum Kaffee ein, geschweige denn zu einer Teezeremonie.

Hast du schon gehört, die Biotonne von Ferdinand ist stehen gelassen worden. Da war Restmüll mit drin. Ist das mein Problem? Sag mal, hat dein Sohn nun ein neues Bett? Häh, woher hast du diese Information? Na, von Gerda. Okay, die muss es ja wissen! Aber wer ist Gerda?

Veröffentlicht von piri

Ich bin ganz schön viel und ganz schön wenig, ich bin Mutter, Hausfrau und Dichterin in allen Lebenslagen. Im Autismus-Spektrum bin ich obendrein. In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ❤️ | ✨ Kommentare sind herzlich willkommen.

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