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ohne Passwort

… aber mit Vorsicht zu genießen!

Es ist alles gut – das vorweg. Keine Katastrophen  und auch keine neue Mutation. Nur ein bisschen Frust über mancher Menschen Platituden und darüber, dass sich manche, um die ich mich sorge, so gar nicht melden. Mehr, als zweimal nachfragen, traue ich mich  nicht – mag nicht aufdringlich erscheinen. Weiß aber selbst auch, dass manche Antworten schwerfallen!

Heute Nacht um halb drei bekam meine Nachbarin Besuch. Nein, nicht im Traum – ganz real! Haben wir nicht eine Ausgangsbeschränkung? Wahrscheinlich gilt: wo kein Kläger, kein Richter! Es interessiert mich nicht, soll doch jeder machen, wie es ihm oder ihr beliebt – solange ich nicht einbezogen werde, oder mich einbeziehe! Nachts um halb drei sollte auch ich schlafen. Sollte, ja! Hab ich aber nicht. Stattdessen saß ich mit verkniffenen Mund heulend, den Valentinstag erwartend auf dem Sofa. Dabei hat MamS nie ein Aufheben um diesen Tag gemacht. Dennoch überkam mich in der dunklen eiskalten Nacht der Wehdam.  Gelesen habe ich dies!  Ob Corona mein Schlafräuber ist? Vielleicht auch etwas, nicht ausschließlich. Meiner ist eher, die Zukunftsangst! Was wird, wenn ich nicht mehr da bin? Dabei muss ich gar nicht tot sein, nur nicht mehr so leistungsfähig.  Was wird, was wird, was wird …

Gemalt habe ich immer noch nicht, dafür geschrieben – für mich, nicht für andere – das tat mir gut und tut es noch. Gedichte, verdichtetes, nachdenkliche aufgeschriebene, keine leichten Gedanken. An Menschen gedachte, die mir so fern sind und deren Nähe ich mir so wünsche. Über Dinge habe ich nachgedacht, die mir wichtig erscheinen und die für andere nichts wert sind. Wie sich doch Prioritäten verschieben? Wie unterschiedlich doch Menschen ticken? Was für einige wichtig ist, ist für andere Kokolores. Darf ich mir was wünschen?

 

Leben lernen

Was bleibt uns anderes übrig? Wir müssen alle lernen mit der Pandemie zu leben. Dieses Virus ist uns weit voraus – es mutiert, verändert sich, passt sich an – schneller, als wir reagieren können. Auch schneller, als Wissenschaftler reagieren können. Einen, zwei, drei, vier, viele Impfstoffe zu haben ist gut, es ist auch wunderbar irgendwann selbst geimpft zu werden. Aber ich glaube nicht daran, dass diese heimtückische Krankheit so schnell wieder verschwindet, wie sie sie gekommen ist.

Das macht Menschen ärmer – materiell, geistig und vor allem seelisch. Diese Krankheit trennt Menschen von den Menschen, bringt sie auseinander und mutiert munter weiter. Ich habe Angst. Ich habe sowieso immer Angst, schotte mich ab, isoliere mich und habe Sehnsucht nach Nähe, nach Austausch, nach Verständigung und Verständnis. Ich möchte meine Angehörigen schützen – doch wie kann ich das? Einen eigenen kleinen Kosmos aufbauen? Das geht nicht. Wir leben nicht allein, wir können nicht allein leben und wir sind, wenn wir auch nur vor die Tür zum Supermarkt gehen, nicht ausreichend geschützt. Der Teufel ist ein Eichhörnchen, oder, wie in diesem Pandemiefall, ein niedliches kleines Fledermäuschen. Man sieht es den Mitmenschen nicht an, ob sie nicht doch schon das Virus in sich tragen. Ich gebe es offen zu; ich habe Angst!

Ferner ist es so, dass ich mich zwar bemühe, nicht mehr zu essen, mich mehr zu bewegen. Beides klappt nicht wirklich! Ich esse das, was der Kerle nicht isst, auf. Und während der Wintermonate kommen wir gemeinsam wenig vor die Tür. Alleine geht kaum, denn in der wenigen Zeit, in der die Junioren in der Lebenswerkstatt sind, muss ich aufräumen, etc. pp. – und außerdem habe ich allein gar keine Motivation. Dazu kommt, dass meine Kondition ziemlich mies ist – ich war lange krank und konnte mich nicht richtig erholen, habe sofort von 20 auf 100 geschaltet und gebe inzwischen wieder mindestens 110. Gebe ich gerne, keine Frage – aber ich sollte meinen Frust nicht mit essen kompensieren. Wenigstens nicht mit irgendwelchem Junkfood. Auch da hätte ich gerne jemanden an meiner Seite, der oder die mir den Spiegel vorhält.

Stopp – genug gejammert! Es ist Samstag. Badetag und mein Sohn hat inzwischen fast schon Schwimmhäute zwischen den Fingern – ich muss ihn mal aus der Wanne holen …

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