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hysterisch

Als es eben wieder anfing sehr stark zu regnen habe ich kurz geschrien, bin in Panik nach draußen gelaufen und wollte die Teppiche reinholen. Das habe ich auch geschafft. Die Musikerkollegin von der Band der Junioren war gerade da und hat geholfen. Dieser Starkregen fiel milde aus – er wurde keiner – aber es regnet immer noch leise vor sich hin. Der eine Wollteppich hängt nun über dem Treppengeländer, der aus Kunstfaser ist schon fast trocken. Im Keller müffelt es, mein Töchting ist in ihr Zimmer geflüchtet, der Kerle ins Bett, ich kaue Fingernägel und schwebe 10 cm übern Boden, weil meine wackligen Knie aus den verschiedensten Gründen mich nicht tragen können. Carsten hat heute mit Mühe und Not eine Handvoll Kekse gegessen, Wiebke isst justament einen Quark. Wenn es blitzt und donnert, etwas heftiger regnet, dann spüre ich eine leichte Ängstlichkeit bei den Junioren. Das Buch übers Wetter, wie Gewitter und Regen entsteht musste ich mit dem Töchting 2einhalb mal angucken – bis es blitze! Dann raste sie ins Zimmer und die Tür war zu. Der Kerle sagte: „Du Mama, das will ich gar nicht so genau wieder wissen. Das, was ich weiß, das reicht mir schon!“

Ich habe gewaschen, ein bisschen umgeräumt, Katzenstreu um die Möbel verteilt und bin hundemüde. Falls heute Nacht die Feuerwehr von Gegenüber wieder ausrückt, dann bin ich die beste und lauteste Sirene!

21:16:19 Nachtrag:

 

kurze Info

Gestern hat es sehr viel Wasser in unser Souterrain gedrückt! Mein Schlafzimmer, ein Gästezimmer mit kleiner Küche und Bad und der angrenzende Keller standen teilweise mehr als 5 cm unter Wasser. Nicht so dramatisch wie im Westen Deutschlands, aber mir hat’s gereicht. Nach den Sorgen um Carsten – und diese sind ja noch lange nicht vom Tisch, jetzt auch noch feuchte Wände, aufgequollene Schränke, triefnasse Teppiche und Chaos mit verzogenen Türen und momentan noch kleineren Pfützen.

Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich nicht mehr kann. Mir zittern die Knie, mein Puls rast, der Kopf ist zentnerschwer und pocht, mein Nacken ist steif, Carsten kotzt und Wiebke hat ihr Bett nass gemacht. Die Aufregung reicht uns allen. Ich stehe am Rande des Nervenzusammenbruchs.
… und dennoch ist es glimpflich abgegangen, wenn ich daran denke, wie es in anderen Landesteilen gewütet hat, mit Toten und Hauseinstürzen.

was ist es?

Überfordere ich euch Leser*innen? Überfordere ich euch mit meiner Überforderung? Aber nicht nur hier im Blog spüre ich es, auch im realen Leben. Da melden sich Menschen nicht, von denen ich mir Hilfe erhofft habe – ja, die ich explizit um Hilfe gebeten habe. Die Sachbearbeiterin der Krankenkasse hüllt sich genauso in Schweigen, wie der Mitarbeiter der Lebenswerkstatt. Mir scheint, das Dreiaffenprinzip ist immer eine gute Lösung! Nur nicht für mich und für die anderen auch nicht. Denn ich frage nach! Leider habe ich dennoch keine hilfreiche Antwort bekommen – eher ein Wischiwaschi als eine klare Aussage.

Bin ich zu direkt? Stößt es vor den Kopf, wenn ich schonungslos und unverblümt schreibe. Wäre es nicht besser anders? Aber was ist anders? Wenn die Angst immer mitspielt. Aber ich muss sie mitspielen lassen, denn nur so habe ich sie unter Kontrolle …

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