Während die Handwerker den Putz von den Wänden gekloppt und Schläuche und Kabel, große Ventilatoren und Krachmachermaschinen aufgestellt haben, bin ich durch viele Ängste gegangen. Durch wie viele will ich gar nicht erzählen, es sind mehr, als ich im Moment allein verkraften kann. Und dennoch muss ich da allein durch. Niemand kann es mir abnehmen, ganz abgesehen davon, dass es auch keine will.
Mir ist viel klar geworden. Es ist mein Leben, dafür trage ich die Verantwortung. Ich trage sie auch für meine Junioren, habe sie als 11-Jährige für meine kleine Schwester getragen, als meine Mutter mir das halbjährige Baby übergeben und gesagt hat, ich soll mich um sie kümmern. Zeit meines Lebens war ich für andere die Kümmerin, habe mich dabei selbst vergessen und vernachlässigt. Ich war allein und bin es immer noch, war einsam schon im Kindesalter, kenne es nicht anders, als für alles zuständig zu sein. In manchen Zeiten mit meinem Mann konnte ich loslassen – das war schön. Es ist verdammt schwer für alle immer stark sein zu müssen.
Diese Mutter-Kinder-Kur – vor ihr habe ich auch wieder Angst. Ich weiß nicht, was mich erwartet, weiß nicht, wie der Kerle klarkommt oder das Töchting! Meine Eltern haben ganze Arbeit geleistet, indem sie mir viel Last aufgebürdet, aber keinen Funken Selbstbewusstsein mitgegeben haben …
