Lernen und Wachsen können schmerzhaft sein, aber nichts ist so schmerzhaft wie das Eingefrorenbleiben im Ort. | Virginia Satir
Virginia Satir ist keine Unbekannte für mich. Ich lernte sie in der Frauenakademie kennen – nein, nicht sie persönlich, hätte ich aber gerne. Irgendwie sind die Bücher verschütt gegangen und ich habe anderes gelesen. Erst kürzlich hat mir eine junge Frau einer Beratungsstelle die amerikanische Familientherapeutin wieder näher gebracht. Ich lese seit einer Woche an einem schmalen Bändchen. Begreife so manche Situation inzwischen besser …
Erst kommt der Schock und danach kommt die Leere. Zuerst funktioniert man irgendwie und dann kommt der Zusammenbruch und die Trauer kommt mit Macht. – So war es, und es ist schon so lange her, fast dreizehn Jahre. Es war ein Schock! Der Tod meines Mannes kam mit leisen Sohlen und urplötzlich. Damals bin ich drei Monate später zusammengebrochen.
Nie wieder werde ich ihn etwas fragen können, denn MamS kann nicht mehr antworten. Nie wieder wird MamS zuhause auf mich warten. Nie wieder werde ich ihn in meine Arme nehmen können oder ihm etwas Leckeres zu Essen machen. Nie wieder werde ich morgens neben ihm aufwachen, denn sein Körper ist verbrannt, die Asche bestattet und die Seele ist gegangen. Sie ist nicht mehr hier. In keinem Zimmer in unserem schönen Zuhause, auch nicht draußen im unserem vertrauten Dorf und auch nicht in den Weinbergen. Ich suche MamS schon lange nicht mehr und ich vermisse ihn doch wie nach den ersten Tagen seines Todes.
Bis ans Ende meiner Tage werde ich versuchen Verbindung mit ihm im Irgendwo aufzunehmen. Es gibt hier im Leben für mich noch sehr viel zu tun und ich werde gebraucht. Das wird wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern! Bis ich ihn wiedersehe, werde ich ihn vermissen.