Behinderung, Gedicht

morgens zu lesen

Ich kriege schon, was ich will, sagtest du.
Und du täuschtest dich.

Kein gemeinsames Singen
vorm schlafen gehen
Noch kommen Drachen
die mich bewachen
Die Sterne leuchten
zwischen Fenster und Wand
Der Duft der Dunkelheit
ist ein Hauch Freiheit

Doch kommt der Tag
mit den Fesseln
der Vernunft
und ich kriege, das was ich will
Eine Aufgabe, die keiner
so macht, wie ich es tue.
Aber du täuscht dich dennoch.

© petra ulbrich

Kuddelmuddel

Feuerwehr

Auf der Straße vorm Haus ist Hektik! Viele kleine Auto rasen in der Dreißigerzone in die kleine Sackgasse. Kurz darauf ist es plötzlich laut, Türen knallen, Tore rattern nach oben und ein, zwei Fahrzeuge und ein Einsatzwagen brausen mit Blaulicht um die Ecke.

Himmel – dabei ist dort gerade rege Bautätigkeit. Dicke LKW stehen auf der Straße im Weg und sind wenig manövrierfähig. Ich bewundere die Männer der Freiwilligen Feuerwehr, wie besonnen sie doch auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.

Hoffentlich ist nichts schlimmes passiert! Allerdings sind die Jungs noch nicht wieder da und das verspricht nichts gutes. Die Autobahn ist nah und ihr wisst ja selbst, wie dort der Wahnsinn tobt.

Alltag, Behinderung, Gedanken

Morgenmonolog

Steh auf! Hab doch schon Kaffee gemacht. Bist aber wieder ins Bett gehuscht. Ist auch fein warm. Das Leben wartet. Lass es warten – es läuft mir nicht weg! Mach das Radio aus, ich will nichts über mögliche Kriege und Viren hören. Du kannst zwar die Augen schließen, die Ohren nicht. Ich habe Angst vor einer/jeder Eskalation. Steh auf, tu was, dann hast du keine Zeit Angst zu haben. Aber warum rüsten alle auf? Beschießen, umbringen – sich gegenseitig schädigen, ist keine Lösung. Steh auf! Nein, ich habe noch 10 Minuten! Deine Tasse ist leer, du willst doch, bevor du die Junioren weckst, noch einen Kaffee trinken. Was ziehe ich an?

Ach, schon wieder Verzögerungstaktiken. Steh jetzt endlich auf…

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Nachtrag um halb acht: Junioren bleiben heute Daheim – ist ein sehr müder Morgen mit extrem schlechter Laune. „Im Bett bleiben ist die beste Alternative!“ Carstens hat es mal wieder auf den Punkt gebracht.