Behinderung, Kuddelmuddel

wenn pflegende Angehörige müde sind

Das ist eigentlich schon ein Anachronismus, denn pflegende Angehörige können es sich nicht wirklich leisten, müde zu sein! Jedenfalls tagsüber nicht. Sie sollten tunlichst nachts schlafen.
Was ist aber, wenn diejenigen, die gepflegt werden sollen, nachts nicht schlafen? Was ist, wenn man aus verschiedensten Gründen nicht schlafen kann. Wenn man z. B. einen Lagerungswechsel machen muss, weil sonst der zu Pflegende Druckstellen bekommt? Schiete was, oder? Mein Töchting hat gestern das nächtliche Gewitter angeschnauzt, es solle doch endlich aufhören zu blitzdonnern, sie wolle schließlich pennen. Wenn der Kerle sich zwar keinen Deut darum schert, aber gedreht werden muss, dann ist mein Schlaf sowieso unterbrochen.

Wenn ich denn hätte wenigstens heute Vormittag schlafen können! Aber da hatte ich einen Arztbesuch, auf den ich ein halbes Jahr gewartet habe. Mal wieder könnte ich im Stehen einschlafen, wenn ich es denn dürfte. Aber wer bringt dann den Kerle und das Töchting ins Bett?

Eins weiß ich, heute werde ich die Junioren bitten – und ich bin mir sicher, sie erfüllen mir den Wunsch – nach der Tagesschau ins Bett zu gehen. Schlafen müssen sie ja nicht, aber ein bisschen von der Bildfläche verschwinden!

Gedanken

meine Nachtmusik

Dabei sollte ich längst schlafen! Den Kerle werde ich jetzt drehen, das Töchting ins Bett zurückschieben. Es stimmt, was der kleine Mann sagt, dass man Musik ohne Kopfhörer hören muss, denn sonst wummert sie nicht im Bauch.

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02:03 Uhr: Mein Töchting singt gegen das Gewitter an. Mir tut die rechte Schulter und das Herz weh, die Augen sind träge, aber der Kopf findet keine Ruhe. Wie sage ich wem was, ohne grob zu wirken? Dass ich einigen Menschen etwas sagen muss, damit ich wieder ich werde, steht außer Frage. Aber, ich möchte niemanden verletzen und schon gar nicht verlieren.

Behinderung, Gedanken

müde Grüße aus dem wilden Süden

Sicherlich kennen das auch einige von euch, wenn es ein paar schöne Tage gab, dann ist der Tag danach ein bisschen down. Dabei war der heutige Vormittag noch richtig schön. Relativ früh aufgestanden, den Besuch versorgt – mein Bruder – und als die Junioren fit waren, sind wir spazieren gegangen. Mit einem größeren Umweg zum See und danach zum Weinstand. Wurst essen, Zehntele trinken und Wasser und roten Traubensaft. Zum Nachtisch Apfelstrudel!

Vor einer Stunde hat sich mein Bruder aufs Motorrad gesetzt und ist wieder in den Kaiserstuhl gefahren. Meine Anspannung hat sich aufgelöst. Ich bin müde, platt, erschöpft und ausgepowert. Mir waren das fast zu viele Menschen. Freitag, Samstag, Sonntag volles Haus. Es war schön! Wunderschön! Aber auch sehr viel voll, wie es mein Töchting gerade sehr treffend bemerkte.