Gedicht

Jakob

Jakob war der Büffel seiner Herde.
Wenn er stampfte mit den Hufen
Sprühte unter ihm die Erde.

Brüllend ließ er die gescheckten Brüder,
Rannte in den Urwald an die Flüsse,
Stillte dort das Blut der Affenbisse.

Durch die müden Schmerzen in den Knöcheln
Sank er vor dem Himmel fiebernd nieder
Und sein Ochsgesicht erschuf das Lächeln.

Else Lasker-Schüler

∙∙∙∙∙

Jakob, ist eines meiner Lieblingsgedichte. Dieses Ochsenlächeln ist tröstlich. Wenn sogar das Rindvieh anfängt zu lächeln, ist die Welt noch nicht verloren.

Veröffentlicht von piri

In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. | Ich freue mich über✨ Likes✨, Kommentare sind herzlich willkommen.

4 Gedanken zu „Jakob“

  1. quersatzein sagt:

    Ja, das ist ein wunderbares Gedicht, so traurig und so tröstlich zugleich.
    Danke fürs Einstellen.
    Einen lieben Gruss, Brigitte

    P.S. Ich hoffe, die Rückrufe sind gekommen…

  2. gerlintpetrazamonesh sagt:

    Sehr schön. Obwohl der biblische Jakob – an ihn dachte die Dichterin mit Sicherheit auch – sich möglicherweise über die Namensgebung beschwert hätte.
    Lassen wir das Grinsen des Ochsen für sich stehen!

    1. piri sagt:

      Ganz bestimmt ist der biblische Jakob auch gemeint!

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