Den hellbraunen Pullover von MamS ziehe ich an, wenn mir alles einmal wieder zu viel wird. Dann sehe ich zwar aus, wie jemand, der aus der Welt gefallen ist. Aber eigenartigerweise holt mich dieser alte Pullover auf den Boden der Tatsachen zurück.
Heute klappt es nicht so richtig. Der Pullover hat Flecken und ich scheue mich ihn zu waschen. Dabei riecht er schon lange nicht mehr nach dem Mann an meiner Seite. Viel zu lange ist er schon tot. Warum hast du dich so klammheimlich aus dem Staub gemacht? Hast du nicht verstanden, dass ich jemanden dringend brauche zum reden? Jemand, der mir Kontra gibt, aber auch konstruktiv an die Probleme herangeht? Meine Seele hat Flecken und links in der Brust drückt etwas. Eine Hilfsanfrage innerhalb der Familie verpufft ins Leere. Verlange ich zu viel? Überfordere ich meine nächsten Mitmenschen?
Hellbraun sind manche Blätter, die im Lüftchen tanzen, hellbraun das geronnene Blut. Mich macht das stutzig und ich beginne zu singen…
Viel lieber als Likes sind mir Kommentare herzlich willkommen
16. Oktober 2024 22:36 — 22:36
Ich stelle mir vor, als er sich so „klammheimlich aus dem Staub gemacht hat“, da war er genau so entsetzt gehen zu müssen – denn natürlich wusste er, wie dringend er gebraucht wurde – wie du es warst, ohne ihn zu bleiben. Das ist natürlich nur meine Fantasie.
Du weißt es. Und weißt sicher mehr als eine Wahrheit dazu, um den Bogen zur heutigen Frage zu schlagen.
Die täglichen Fragen finde ich toll.
17. Oktober 2024 18:09 — 18:09
Ich denke das dein Mann genauso wenig gehen wollte wie meiner.
B-)
Aber schrecklich vermissen dürfen wir sie trotzdem.
Fühl dich fest gedrückt.