Gedanken, Kuddelmuddel

kapier‘s doch endlich

Akzeptier’s doch endlich!
Nimm’s an!
Ändert nichts, wenn du dauernd darauf herum kaust.
Hast eine schöne Zeit gehabt, verlang doch nicht immer noch mehr!

So manchen Spruch kann ich nachts, wenn ich geweckt werde/aufwache, mir selbst im Halbschlaf aufsagen. Ich höre dabei die genervten Stimmen derer, denen ich von meiner Angst erzählen möchte. Dann fange ich gar nicht erst an, dass ich nach schönen Tagen in ein Loch falle. Besonders wenn ich allein bin. Es klingt so überaus anspruchsvoll…

Gedanken, Kuddelmuddel

Sonntagsgedanken

Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen. | John Lennon

Was für Pläne machen wir denn? Sollten wir überhaupt Pläne machen? Ist es nicht besser – in unserem Fall  – heute einfach den Tag so zu nehmen, wie er kommt?  Ich müsste noch. Sollte noch. Will noch. Darf ich das auch? Oder stehe ich mir selbst im Weg? Sind es zu viele Vorhaben? Zu viel Druck? Machen es die Junioren besser, wenn sie in den Tag hineintrödeln. Sollte ich nicht dafür sorgen, dass sie nach Draußen kommen, an die frische Luft? Jedenfalls sind meine Pläne perdu. Hier liegt ein Buch, eins mit guten Sprüchen – Sprüche haben immer einen wahren Kern. Ich mag Sprüche. Nur keine, die mir statt Antworten gegeben werden. 

Wiebke mag das liebevoll gekochte Mittagessen nicht, auch keinen Kuchen – dieser Plan vom schönen Sonntagsessen ist gescheitert. Sie isst Himbeeren, trinkt Kakao und ist fröhlich dabei. Carsten will vorschlafen. Am Abend ist das EM-Endspiel. Den geplanten Spaziergang kann ich k(n)icken.

Gestern hatten wir auch keinen Plan und gestern hatten wir mit der quirligen jungen Frau ein paar schöne Stunden…

Meine Worte verflogen im Gewirr des Sonntagnachmittag | petra ulbrich

Behinderung, Kuddelmuddel

Managerin

Leider bin ich keine, müsste aber eine sein, bei dem Kuddelmuddel hier vor Ort!

  • Uniklinik Tübingen hat eine Privatrechnung geschickt.
  • Krankenkassenmitarbeiterin – inzwischen eine sehr verständnisvolle – schickt laufend Mails wegen der Inkontinenzversorgung vom Kerle. Nach langem Hin- und Her sind wir auf einem guten Weg. Der Medizinische Dienst muss nun entscheiden. Der tut das leider meist nach Aktenlage, ohne den Patienten überhaupt gesehen zu haben.
  • Das Vormundschaft Betreungsgericht fordert den jährlichen Bericht ein, dass meine Junioren immer noch nicht selbstständig leben können und nicht über ihre Finanzen eigenständig verfügen können.
  • Vierteljährlich wird geprüft, ob ich meine Junioren auch gut versorge.
  • Assistenzkräfte gibt es immer noch nicht ausreichende.
  • Mein Bauch brummelt und der Hausarzt sagt, dass das psychosomatisch ist, weil nämlich kein Medikament wirkt. Inzwischen nehme ich ein Psychopharmakon, das Heißhungerattacken hervorruft – sehr kontraproduktiv zu meinen Magenschmerzen.
  • Bandprobe fällt kurzfristig aus.
  • Werkstattangehörigenfest ist morgen – ein Kuchen muss ich backen.
  • Nächste Woche ist Tag der offenen Tür in der Lebenswerkstatt und sie möchten doch bitte gerne auch einen Kuchen.
  • Carstens Astronautenkost ist zur Zeit nicht lieferbar! 

…und das normale Leben geht nebenbei auch weiter. Der Garten, den ich nicht liebe, das bisschen Haushalt, die tägliche Waschmaschinenladung, Betten ab- und wieder beziehen, Köstlichkeiten des täglichen Bedarfs einkaufen …

  • Vergessen hab ich Wiebkes Rollstuhl, dessen Sitzschale nicht mehr passt. Mein Töchting sitzt nicht sehr aktiv und fällt fast raus.