Kategorie: Kuddelmuddel

die Wiederholung der Wiederholung

Die Frau, die mir gegenübersteht, wird niemals ein Ohr für meine Sehnsucht haben. Sie wird mir nicht einmal liebevolles Unverständnis entgegenbringen. Sie appelliert an die Vernunft und den Verstand doch die Junioren noch im Heim zu lassen. Es wäre besser für sie und für mich!

Nichts ist besser oder schlechter, alles ist mistig! Ja, Carsten und Wiebke werden gut versorgt – ihnen fehlt es an nichts, sie haben zu essen und ein Dach über dem Kopf. Wie weit sie beschäftigt werden, kognitiv gefördert werden, weiß ich nicht. Jedenfalls klagen sie über Langeweile. Aber kann ich ihnen selber mehr Abwechslung bieten? Eins weiß ich – wir wären wenigstens zusammen.

Es gibt auch einen wirtschaftlichen Grund – versteht ihn nicht falsch, es ist wahrlich nicht der Hauptgrund – diese Heimunterbringung meiner Kinder bringt mich in finanzielle Schieflage. Es ist rechtens, dass ich für diese Zeit kein Pflegegeld und keine Grundsicherung für Carsten und Wiebke bekomme, stattdessen verlangt die Einrichtung Wohn- und Essens- beziehungsweise Haushaltsführungsentgeld von mir. Meine Miete muss ich vollständig weiterzahlen – da kann ich diese nicht einfach um den Anteil von den Junioren kürzen! Diese Kontaktsperre kostet mich Monat für Monat sehr viel Geld – mein Erspartes! Dass mir das Bauchschmerzen macht? – könnt ihr das verstehen? Ganz abgesehen davon, dass ich meine Kinder seit Januar nicht gesehen habe und die Sehnsucht nach ihnen unendlich groß ist.

Ostermontag

Alles ist anders jetzt!

Warum regnet es nicht? Mein Garten braucht ihn und mir wäre es auch recht. Im Regen spazieren zu gehen – das würde mir jetzt sehr gefallen. Es entspricht meiner Stimmung. Ein bisschen kalt ist es heute, im Gegensatz zu gestern. Da war es sommerlich.

Drei Tropfen hat es inzwischen geregnet, mehr nicht. Keiner Rede wert – aber vielleicht wird der Tag doch noch schön?

Frage an Ostern

Wie kann ich finden, was ich suche, wenn ich nicht benennen kann, was mir fehlt?

Was mir fehlt, das weiß ich. Aber finden kann ich es dennoch nicht. Ich vermisse Gemeinschaft. Jetzt besonders, da ich Stimmen aus der Nachbarschaftsfamilie höre – fröhliche, laute, aufgeregte! Alleine bin ich, mit Bauchschmerzen, mit dem Drang loszufahren meine Kinder abzuholen. Ich weiß, es nervt wenn ich mich dauernd wiederhole, aber dieser Gedanke ist im Moment mein treibender. Wo finde ich Ruhe? Wo die Zuversicht? Wo finde ich mich? Aber ich bin eigentlich auch ganz froh, dass mich niemand vollquatscht. Dass mir keiner sagt; es ist eben so. Heute Morgen auf dem Friedhof – ich war nicht die einzigste – da habe ich wütend geheult, bin wieder heimgegangen und habe mich verbunkert. Wenn sowieso keiner sieht, wie es mir geht, dann sollen sie es auch nicht sehen!

Ich glaube, ich schramme hart am Lagerkoller vorbei …

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